Mit der Bronzemedaille um den Hals schilderte Michaela Polleres ihre Gefühle.
Wie fühlt sich das an mit der Medaille um den Hals?
POLLERES: Unglaublich.
Was geht in Ihnen vor?
POLLERES: Ich habe so viele Gedanken im Kopf, das ordnet sich jetzt erst schön langsam. Da ist eine riesengroße Erleichterung. Ich bin einfach nur glücklich. Und dass es auch die erste Medaille für Österreich ist, das ist richtig cool. Nach dem Semifinale habe ich mich wirklich sehr geärgert, es war knapp. Ich habe mich noch einmal zusammengerissen und fokussiert. Yvonne (Trainerin) hat gesagt, ich kann immer noch eine Medaille machen. Das Semifinale hat sehr viel Kraft gekostet, es war wirklich anstrengend. Aber Gott sei dank hat das (Bronzekampf/Anm.) nicht so lange gedauert.
"Ich wollte es mir selbst beweisen"
Sie wollten diese Medaille unbedingt. Wie wichtig war diese Bestätigung nach Silber in Tokio?
POLLERES: Ich wollte es mir selbst noch einmal beweisen, dass ich es noch einmal zusammenbringe und bei dem ganzen Druck gut kämpfe. Ich bin einfach nur froh, dass es gut geendet hat. Die Tokio-Medaille hat im Endeffekt noch einmal Druck gemacht.
Wann haben Sie im Bronzekampf gemerkt, dass es sich mit dem Wurf ausgehen würde?
POLLERES: Dadurch, dass sie (Gegnerin Tsunoda, d. Red.) so klein ist und so viel Körperspannung hat, habe ich sie richtig schön noch einmal rausheben können. Man will ja immer Ippon werfen - dann hat sie eine wunderschöne Brücke gemacht.
Dabei waren Sie in Duellen gegen Tsunoda 1:3 hinten ...
POLLERES: Ja, aber das letzte hab ich gewonnen, diesen Kampf hab ich mir noch einmal in Erinnerung gerufen. Außerdem hab ich auch beim Trainingslager in Spanien gegen sie gekämpft.
Sind das die perfekten Olympischen Spiele für Sie?POLLERES: Perfekt wären sie, wenn ich Gold gewonnen hätte. Aber es ist trotzdem unglaublich, und ich bin extrem glücklich und zufrieden. Jetzt wird gefeiert!