Kanu

Kuhnle: Beim 3. Mal soll es mit Medaille klappen

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Zum dritten Mal tritt Corinna Kuhnle bei Olympischen Spielen an. Nach einem achten Platz in London 2012 und einem fünften in Rio de Janeiro 2016 soll es am Wochenende für die Wildwasser-Kanutin noch weiter hinaufgehen. 

"Aller guter Dinge sind drei", meint die Niederösterreicherin über ihr Medaillen-Projekt. Dabei hat es bei der Kajak-Spezialistin vor rund einem Jahr so gar nicht nach einem ernsthaften dritten Anlauf auf den maximal einen verfügbaren Olympia-Spot ausgesehen. "Ich hatte vor zweieinhalb Jahren Komplikationen nach einer Corona-Infektion", sagte Kuhnle. "Das hat eine recht lange trainingsfreie Zeit mit sich gebracht."

Mit neuem Coach nach Paris

Es sei dann extrem schwierig und anstrengend gewesen, physisch zurückzukommen, wieder ins Training einzusteigen. Die European Games im Juni 2023 hatte sie daher schon als ihren Schlusspunkt auserkoren. "Das war für mich noch etwas Neues. Aber sonst habe ich das schon abgeschlossen gehabt. Dann aber haben sich neue Türen geöffnet", umschrieb Kuhnle die Einbindung von Coach Mark Delaney.

Brite als Game-Changer

Der Brite war eigentlich für Viktoria Wolffhardt als Spezialist für den Canadier gekommen, aber auch Kuhnle fand schnell Gefallen an seiner Arbeit. Eine Umstellung im Trainerteam öffnete dann freilich auch diese Türe. Delaney wurde Frauen-Nationalcoach, in weiterer Folge hatte ihn Kuhnle gar alleinig als Trainer und der für sie "physisch und psychisch schwer angelaufene Olympia-Qualifikationsprozess kam in Schwung. "Betreuung 1:1 - das war eine Chance, die ich nicht auslassen konnte. Das ist schon etwas Besonderes. Ohne Mark wäre ich nicht mehr aktive Sportlerin."

Routine als Plus

Mit nun 37 Jahren bringt Kuhnle eine Menge an Routine in diese Spiele. "Wenn ich die Erfahrungen von heute damals gehabt hätte, hätte ich schon mehr erreicht bei Olympischen Spielen", räumte sie ein. "Die Lebenserfahrungen, die ich bei Olympischen Spielen gemacht habe, sind viele. Da als Favoritin am Start zu stehen, ist noch einmal etwas Anderes. Das war für mich in London zu viel, ich habe mich wirklich unter Druck gesetzt gefühlt. In Rio war es für mich gleich. Ich hätte die Möglichkeit gehabt, zu gewinnen. Dann war Sturm, es hat einfach nicht sein sollen."

Top-12 kommen ins Finale

Die Eröffnungsfeier am Freitag wird Kuhnle auslassen, denn die beiden Heats im Kajak-Einer sind schon für Samstag (16.00/18.10 Uhr) angesetzt, für Sonntag Semifinale und Finale (15.30/17.45 Uhr). Neu ist ab diesen Spielen und künftig auch für Weltcups, EM und WM vorgesehen, dass die Top zwölf statt den ersten zehn des Semifinales ins Finale kommen. Auch qualifiziert sich niemand über den ersten Heat, beide Vorläufe müssen gefahren werden. Der bessere zählt.

Australiens Fox gegen Deutsche Funk

Favoritinnen im Kajak-Einer der Frauen sind die Australierin Jessica Fox und die Deutsche Ricarda Funk, Titelträgerin von Tokio 2021. "Dann ist es offen. Da fahren sicher fünf, sechs um Bronze", sagte Oblinger, im Wissen, dass für Kuhnle auch Gold und Silber nicht ausgeschlossen ist. "Mit Bronze wären wir aber zufrieden." Einen kompletten Medaillensatz bei den jüngsten drei Spielen hat die Spanierin Maialen Chourraut abgeräumt. Die schon 41-Jährige ist aber nicht in Form vergangener Spiele.

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