Noah Lyles' historischer Versuch, das olympische Sprint-Doppel zu gewinnen, endete mit einer demütigenden Niederlage und einer Bronzemedaille. Gold sicherte sich der Botswaner Letsile Tebogo, der Lyles bereits im Halbfinale die Stirn bot .
Letsile Tebog gewann im Finale über 200 m Olympia-Gold und damit das erste für Botswana. Der Sprinter aus dem südafrikanischen Land, WM-Dritter von 2023, schlug den Favoriten Noah Lyles, der nach Gold über 100 m das Double angestrebt hatte. Der dreifache Weltmeister aus den USA musste sich im Stade de France mit Bronze begnügen. Silber sicherte sich am Donnerstag Lyles' Landsmann Kenneth Bednarek.
Tebogo dominierte den Lauf und distanzierte die Konkurrenz um 16 Hundertstel und mehr. Der 21-Jährige kam in einer Zeit von 19,46 Sekunden ins Ziel. Erst vier Menschen haben die 200 m schneller absolviert. "Ich bin Olympiasieger, davon habe ich in meinem Leben nicht einmal geträumt - das ist ein unglaublicher Moment", sagte der 21-Jährige.
Lyles Minuten davor positiv auf Corona getestet
Lyles wurde nach dem Wettkampf mit einem Rollstuhl aus dem Innenraum gebracht, weil er diesen auf eigenen Beinen nicht mehr verlassen konnte. Wie der US-Verband kurz nach dem Rennen bekannt gab, war der Sprinter aus Florida positiv auf das Corona-Virus getestet worden. Obendrein erschien in den offiziellen Ergebnissen auch noch eine gelbe Karte gegen ihn, weil er offenbar seinen Startkasten beschädigt hatte.
Es war die erste Niederlage des US-Amerikaners in einem 200-m-Finale seit drei Jahren. Seine Teilnahme am Finale der Sprint-Staffel am Freitag ist nun ernsthaft in Gefahr. Lyles wollte als erster US-Sprinter seit Carl Lewis vor genau 40 Jahren das Double über 100 und 200 m schaffen.