Der Medaillenspiegel gehört zu Olympia wie das Amen im christlichen Gebet. Eben dieser sorgt heuer für mächtig Diskussionsstoff.
An der Spitze des Medaillen-Rankings am 14. Wettkampftag thront China souverän an der Spitze (73 Medaillen, 33 davon Gold) - so lautet zumindest die offizielle Zählung des IOC. Beim Olympischen Komitee wird nämlich die Nation, die am meisten Gold-Medaillen errungen hat, an erster Stelle geführt.
Den USA schmeckt diese Zählweise offenbar gar nicht. Sie legen sich eine eigenen Spiegel an. Und natürlich, wie sollte es auch anders sein, liegen die "Amis" klar auf Rang eins. Denn: Die Farbe des Edelmetalls spielt hierbei keine Rolle. Mit 85 erkämpften Medaillen ist man klar vor Konkurrent China (73 Medaillen).
Medaillenspiegel der USA (Stand Mittwoch):
What to read into this: Every other country is presenting medal table by criterion of which country has most golds - China. Except in US, where host broadcaster NBC and papers are going by who has most medals overall. And surprise, surprise that puts US on top #TokyoOlympics ???? pic.twitter.com/1dNeC1t8DZ
— Jon Sopel (@BBCJonSopel) August 2, 2021
Eigentlich eine unlogische Aktion! Es geht den erfolgsverwöhnten Amerikanern doch eigentlich darum, immer zu gewinnen. Mit Silber und Bronze gibt man sich in den USA selten zufrieden. Doch damit man sich als beste Nation darstellen kann, wird ein anderer ungewöhnlicher Kurs eingeschlagen. Olympia-Gigant China wird hierbei sauber ausgetrickst.
Stand Mittwoch ist Österreich im offiziellen Medaillenspiegel auf Platz 43 zu finden. Nach US-amerikanischer Zählweise schaut sogar Platz 32 raus.