Mehr als eine Woche nach der Olympia-Eröffnungsfeier in Paris hat auch der Vatikan Kritik geäußert.
Der Heilige Stuhl sei über einige Szenen betrübt gewesen und schließe sich den Stimmen an, die in den vergangenen Tagen die Beleidigung vieler Christen und Gläubiger anderer Religionen bedauert hätten, hieß es in einer Mitteilung aus Rom. Zuvor hatten sich Kirchenvertreter empört über eine Szene geäußert, die an das berühmte Gemälde "Das letzte Abendmahl" erinnert hatte.
"Bei einem prestigeträchtigen Ereignis, bei dem sich die ganze Welt um gemeinsame Werte versammelt, sollte es keine Anspielungen geben, die die religiösen Überzeugungen vieler Menschen lächerlich machen", hieß es in der ersten offiziellen Mitteilung des Vatikan zu dem Thema. Der Heilige Stuhl stelle zwar die Meinungsfreiheit nicht in Frage, diese finde jedoch ihre Grenze im Respekt vor anderen.
US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump, die italienische Regierungschefin Giorgia Meloni und auch mehrere Vertreter der katholischen Kirche hatten Anstoß an einer Szene genommen, die Zuschauer an Leonardo da Vincis berühmtes Gemälde erinnert hatte, bei dem Jesus Christus und seine Apostel beim "Letzten Abendmahl" dargestellt sind. Bei der Eröffnungsfeier traten an dieser Stelle Dragqueens, ein Transgender-Model und ein fast nackter Sänger auf.
Der Regisseur der Eröffnungszeremonie, Thomas Jolly, und die Olympia-Organisatoren stellten im Nachhinein allerdings klar, dass die viel kritisierte Szene nicht vom letzten Abendmahl inspiriert gewesen sei, sondern dass es sich um eine Darstellung eines Gelages mit Figuren aus der griechischen Mythologie rund um den Gott Dionysos gehandelt habe. Jolly erhielt nach eigenen Angaben Morddrohungen und erstattete kürzlich Anzeige.