Judo-Hoffnung

Polleres soll es wieder richten

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"Ich habe vor, eine Medaille zu gewinnen." Michaela Polleres, Olympia-Zweite von 2021, hat für ihren Auftritt am Mittwoch in der Champ-de-Mars-Arena vor dem Pariser Eiffelturm also ein klares Ziel.

"Ich bin nicht so arg nervös und top vorbereitet", sagte die Judokämpferin der Klasse bis 70 Kilogramm. Ihre Auslosung lässt sie sich erst am Abend davor sagen, dann wird sie mit Cheftrainerin Yvonne Snir-Bönisch die Taktik absprechen. Am Wettkampftag wird Kampf für Kampf geschaut.

Die gesetzte Polleres hat in Runde eins ein Freilos, bekommt es danach mit der Siegerin der Paarung Aina Laura Rasoanaivo Razafy aus Madagaskar gegen Katie-Jemima Yeats-Brown aus Großbritannien zu tun. Nächste Gegnerin könnte die 27-jährige Französin Marie Eve Gahie sein, derzeit auf Platz sieben der Weltrangliste und damit vier Positionen hinter Polleres. Im Mai unterlag Gahie bei der WM in Abu Dhabi im Finale ihrer Landsfrau Margaux Pinot, die als Weltmeisterin bei Olympia zuschauen muss, weil nur eine Athletin pro Nation startberechtigt ist.

Polleres mit viel Selbstbewusstsein

"Die Top 10 kenne ich ziemlich gut, die letzten zwei Jahre sind wir bei jedem Turnier immer die ziemlich gleichen Starterinnen gewesen", sagte Polleres. "Ich bin eh immer am Trainieren, was könnte ich gegen wen besser machen." Im Judo wird viel in internationalen Camps trainiert, man trifft ständig auf die gleichen Athletinnen. "Man kann da etwas nicht zu oft machen, wie zum Beispiel immer die Hand abblocken, weil sonst die Gegnerin das weiß und sich darauf einstellt", erklärte Polleres, die den weißen Anzug (Judogi) bevorzugt.

Aus Tokio habe sie die Erfahrung mitgenommen, dass es immer Vollgas geben heiße. Auch wenn man im Finale ist und die Medaille bereits feststeht. "Es hilft, dass ich alles in Tokio schon erlebt habe. Andererseits habe ich durch die Medaille wieder viel mehr Druck." Diesen versuche sie, nicht so nah an sich ranzulassen. "Aber ich mach mir ja selbst auch Druck. Ich weiß, dass ich es schaffen kann, dass ich Olympiasiegerin werden kann." Die Niederösterreicherin gewann 2021 und 2023 jeweils die WM-Bronzemedaille, in diesem Jahr holte sie in Antalya und Duschanbe jeweils einen Grand-Slam-Titel.

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