Zeitfahren: Großschartner zieht Pogacar-Joker

26.07.2024

Drei Jahre nach Sensations-Gold durch Anna Kiesenhofer hoffen wir auf die nächste rot-weiß-rote Rad-Überraschung bei Olympia. Für die könnte Felix Großschartner am Samstag (ab 16.30 Uhr) im Einzelzeitfahren sorgen.

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Großschartner fährt nämlich für das UAE-Team von Überflieger Tadej Pogacar, der nach dem Giro d'Italia vor wenigen Tagen auch die Tour de France gewonnen hat. Gut für Großschartner: Pogacar verzichtet auf Olympia. Damit fällt nicht nur ein Favorit weg, Großschartner bekommt auch die bestmögliche Unterstützung vom UAE-Team: Extra für die Spiele baute der UAE-Radausrüster Colnago für Großschartner eine ganz in weiß gehaltene Rennmaschine. Dazu kriegt er einen (in Zusammenarbeit mit Pogacar entwickelten) neu angepassten, Zeitfahr-Anzug mit aerodynamischen Strömungs-Streifen plus Aero-Helm.

Alle jagen Weltmeister Evenepoel

Die überwiegend flache 32,4 km lange Strecke führt vorbei an Sehenswürdigkeiten wie Notre Dame oder dem Place de la Bastille mit einem spektakulären Finale an der Pont Alexandre III. Der große Gejagte ist Weltmeister Remco Evenepoel aus Belgien. Zu den schärfsten Rivalen des Tour-de-France-Dritten zählen der britische Youngster Joshua Tarling und Ex-Weltmeister Filippo Ganna (ITA). Diese Zeitfahr-Kaliber sind auch die Favoriten auf die Medaillen. Da auch Titelverteidiger Primoz Roglic fehlt, darf sich Großschartner zumindest Außenseiterchancen ausrechnen, sollte einer der "Großen Drei" auslassen.

Der Oberösterreicher bleibt allerdings vorsichtig: "Es ist unrealistisch, dass ich sage, ich will auf eine Medaille fahren, aber ich denke schon, dass ich gut mitfahren kann." Er sei noch nie reines Zeitfahren bei einem Großereignis mit gescheiter Vorbereitung gefahren, sagte der Bergspezialist, der allerdings immer wieder im Kampf gegen die Uhr beeindrucken konnte. Im Training absolvierte der 30-Jährige drei Runden auf dem weitgehend flachen Kurs durch Paris. Selektiver wäre ihm lieber, aber es tauge ihm trotzdem. "Radlfahren ist ja nicht nur oben sitzen und Vollgas reintreten, sondern ein bissel ein Hirn braucht man auch. Das muss man ganz smart pacen, dann kann man ein ganz gutes Ergebnis erzielen."

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