LA 2028 als Ziel

"Kletter-Oldie" Schubert hat Lust auf mehr

10.08.2024

In Tokio 2021 war Klettern erstmals olympisch und eine Kombination aus allen drei Disziplinen. In Paris 2024 wurde in Speed sowie Boulder&Lead gesplittet.

Zur Vollversion des Artikels
© GEPA
Zur Vollversion des Artikels

Sollten Weltverband und Internationales Olympisches Komitee übereinkommen, dass sich die Sportart drei Medaillenentscheidungen verdient, wird der nun zweifache Olympia-Bronzemedaillengewinner Jakob Schubert möglicherweise bis Los Angeles 2028 weitermachen. Um sich den Traum von Gold vielleicht noch zu erfüllen.

Der 33-jährige Schubert war der älteste Kletterer im Feld im Zeichen der Fünf Ringe, aber er ist immer noch einer des Stärksten im Vorstieg. Soweit wie er kam auf der olympischen Kletterwand in Le Bourget nur der Tscheche Adam Ondra. "Ich habe heute wieder gezeigt, dass ich im Vorstieg immer noch zu den Besten gehöre. Solange sich das nicht ändert, werde ich nicht aufhören", sagte der sechsfache Weltmeister aus Tirol. Für Schubert reichte es nach der Boulder-Vorleistung für eine Medaille, der 31-jährige Ondra wurde Sechster.

"Wenn ich es aussuchen könnte, wäre Adam auch auf dem Podium, die älteren Athleten haben nicht mehr so viele Chancen. Wir haben das Pech, dass Klettern noch nicht so lange olympisch ist. Sorato und Toby bekommen noch viele Chancen. Adam hätte sich auch eine olympische Medaille verdient in seiner Karriere", sagte Schubert.

Zwei Teenies laufen Schubert Rang ab

Der 19-jährige Brite Toby Roberts gewann am Freitag Gold vor dem 17-jährigen Japaner Sorato Anraku. "Ich habe gewusst, sie sind unter den Top-Favoriten, die es zu schlagen gilt. Von dem her bin ich froh, als einer der Top-Favoriten auf dem Podium zu stehen", sagte Schubert. Mental sei es eine ganz andere Herausforderung, ob man einfach schaue, wie es läuft, oder ob man Gold gewinnen will. "Wenn solche Leute dann auch performen und eine Medaille holen, dann ist das beeindruckend. Deswegen bin ich froh und stolz auf mich."

Auf der Boulderrunde ließ Schubert zu viele Punkte liegen. "Ich war danach extrem frustriert, denn ich hatte das Gefühl, ich bin nicht schlecht gebouldert. Bis auf den dritten Boulder hatte ich ein super Gefühl und war knapp dran. Es waren kleine Nuancen, die gefehlt haben, dass ich ein Stück mehr Punkte habe. Ich war zu weit hinter Toby und Sorato, das hat nicht sein dürfen." Der dritte Boulder habe ihm dann auch das mögliche Gold gekostet.

Denn die Vorstiegrunde war zu leicht, als dass die Konkurrenten dort zu viel einbüßen hätten können. "Wenn die Boulderrunde gut aufgeht und sie sich bei der Leadroute verschätzen und diese zu leicht ist, dann sind nur die Boulder entscheidend", sagte Schubert. Sollte die Kombination bleiben, müsse man vielleicht bei der Punktevergabe etwas adaptieren, um es ausgeglichener zu machen. Nach den Medaillenfeierlichkeiten wird Schubert aber erst einmal eine Pause von olympischen Klettern einlegen, er wird im Herbst auf Mallorca und in Frankreich beim Felsenklettern zu finden sein.

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel