Platz 5 trotz Fehler in 3. Runde

Straka mit Medaillen-Chance bei Golf-Finale

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Der Österreicher schaffte trotz eines gravierenden Fehlers eine 68er-Runde und hat als Fünfter am Sonntag in der Finalrunde alle Chancen auf eine Medaille.

Österreichs PGA-Tour-Ass Sepp Straka geht mit einer seriösen Medaillenchance in die Schlussrunde des Olympia-Golfturniers nahe Tokio. Der nach Runde eins vorangelegene Halbzeit-Vierte lieferte am Samstag eine "bunte" 68er-Runde ab, liegt vor Runde vier als Fünfter mit elf unter Par aber nur drei Schläge hinter dem solo vor dem Japaner Hideki Matsuyama führenden Amerikaner Xander Schauffele. Matthias Schwab (-5) ist hingegen wohl aus dem Rennen um einen Podestrang.

"Ich bin gut dabei. Ich werde versuchen, eine Medaille für uns zu holen", zog Straka gegenüber der APA - Austria Presse Agentur eine letzte Zwischenbilanz. "Ich habe den Ball vielleicht nicht so gut getroffen wie gestern, aber ein paar Putts verwandelt, die ich gestern nicht gemacht habe. Das war der große Unterschied."Um 3.47 Uhr MESZ schlägt der 28-Jährige am Sonntag ab, sein Landsmann Matthias Schwab um 2.03 Uhr. Der Steirer rangiert nach einer 70er-Runde mit insgesamt fünf unter Par auf Zwischenrang 32.

Der dritte Golftag hatte im eleganten Kasumigaseki Country Club mit etwas Verspätung und dafür mit geteiltem Feld auf den Tees 1 und 10 begonnen, da wegen einiger Unterbrechungen am Vortag 16 Spieler ihre zweite Runde erst fertigspielen mussten. So auch Lokalmatador Matsuyama, der Masters-Gewinner.

Grober Patzer nach Top-Start

Straka schlug in der vorletzten Gruppe gemeinsam mit dem Schweden Alex Noren und den mit ihm nun schlaggleichen Chilenen Mito Pereira ab. Er legte zunächst wie am ersten Turniertag furios los und katapultierte sich mit drei frühen Birdies auf den Bahnen 3, 4 und 6 auf -11 und zur geteilten Führung mit dem Halbzeit-Führenden Schauffele sowie dem Briten Paul Casey. Wie das Genie kam dann aber wieder einmal doch auch der Wahnsinn über den 28-Jährigen.

Denn auf dem folgenden Par 3 (7. Loch) handelte sich der gebürtige Wiener einen doppelten Schlagverlust ein und fiel damit auf -9 zurück. "Ich habe gedacht, ich habe eine gute Lage gehabt, aber der Ball ist nicht rausgekommen wie ich wollte. Aber solche Sachen passieren und man muss versuchen, das mit den Birdies wieder umzuwandeln", nahm Straka das Missgeschick locker.

Mit Birdies zurück ins Top-Feld

Der auf der US-PGA-Tour gestählte Weltranglisten-161. konterte auch postwendend mit Birdies auf dem folgenden Par fünf sowie der Neun (Par 4) und war wieder ganz dran an der Spitzengruppe. Die Berg- und Talfahrt beim in den USA lebenden Profi setzte sich bei schwül-heißem Wetter auf den zweiten Neun jedoch zunächst mit einem Bogey auf der elften Bahn fort. Erst danach "beruhigte" sich das Spiel des Österreichers.

Nach fünf Birdies und dem Doppel-Bogey auf der "Front Nine" bügelte er auf der von ÖGV-Präsident Peter Enzinger sowie -Sportdirektor Nikolaus Zitny begleiteten zweiten Hälfte ein Bogey auf der 17 mit einem wichtigen Birdie wieder aus. "Sepp hat heute sehr gut gespielt und gut geputtet", bilanzierte Zitny. "Ein Konzentrationsfehler mit dem Doppel-Bogey, aber sonst eine super Ausgangsposition." Nervös wegen der Medaillenchance werde Straka nicht sein. "Er spielt alles locker dahin, easy going."

Aufgrund der knappen Abstände ist das Feld der Medaillen-Anwärter am Sonntag riesig, Straka gehört aber dazu. Mit ihm schlaggleich ist neben Pereira der nordirische Star Rory McIlroy. Schwab hingegen ist wohl aus dem Rennen um die Top drei. Als 20. bei 4 unter Par in den Tag gestartet, musste der 26-Jährige angreifen und bezahlte das nach zwei 69er-Runden mit dem bisher schwächsten Tag. Vier Schlagverlusten - drei davon auf den ersten neun Bahnen - hielt er fünf Birdies entgegen.

Schwab "hatte einfach zu viele Bogeys"

"Er hatte einfach zu viele Bogeys, vier schon nach elf Löchern", meinte Zitny. "Eine Medaille wird sehr schwer, da muss eine Traum-Runde her. Aber ich denke Top zehn ist noch drinnen. Schwab selbst fand seine zweite Rundenhälfte in Ordnung, da habe er sich zurückgekämpft. Er weiß, dass der Zug Richtung Medaille abgefahren ist. "Wenn ich vielleicht eine 59 oder 58 spiele, habe ich noch Chancen", meinte er schmunzelnd.

Gold-Favorit am Sonntag ist US-Profi Schauffele, der seine Halbzeitführung in Runde drei erfolgreich verteidigte und sich mit Birdie am 18. Loch auch noch etwas absetzte. Der 1993 im kalifornischen La Jolla geborene und in Las Vegas lebende Alexander Victor "Xander" Schauffele kommt aus einer bemerkenswerten Sport-Familie mit deutschen Wurzeln.

Vater Stefan, ein ehemaliger Zehnkämpfer, ist sein bisher einziger Schwungcoach. Zwei Großväter waren gute Fußballer. Johann Hoffmann schaffte es sogar in Österreichs Nationalteam und wurde mit Rapid zweimal Meister. Richard Schauffele kickte in der deutschen Bundesliga u.a. für den VfB Stuttgart.
 

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