Die Turnerinnen der USA um Superstar Simone Biles haben in der Qualifikation für den Mannschafts-Mehrkampf den erwarteten Spitzenplatz verpasst.
Die Olympiasiegerin von Rio de Janeiro und Top-Favoritin musste sich am Sonntag bei den Olympischen Spielen in Tokio mit 170,562 Punkten und Platz zwei hinter den Athletinnen des russischen Olympia-Komitees begnügen. Die Russinnen sammelten im Vierkampf aus Schwebebalken, Sprung, Stufenbarren und Boden 171,629 Punkte. Dritter im Zwischenklassement war China (166,863).
Die viermalige Olympiasiegerin Biles zeigte Schwächen und verzichtete beim Sprung auch auf den von ihr neu kreierten Jurtschenko mit doppeltem Rückwärts-Salto gebückt. Auf dem Stufenbarren rutschte die 24-Jährige nur wegen der Regel, dass nur zwei Athletinnen pro Nation im Finale teilnehmen dürfen, als Zehnte ins Finale der besten acht. Alle vier russischen Starterinnen hatten sich vor ihr klassiert, aber nur die beiden besten Anastasija Iliankowa und Angelina Melnikowa dürfen im Finale antreten. Dennoch übernahm Biles die Führung in der Mehrkampf-Einzelwertung mit 57,731 Punkten vor der Brasilianerin Rebeca Andrade (57,399) und ihrer Landsfrau Sunisa Lee (57,166).
Hämmerle mit Pech in Olympia-Dispziplinen
Nicht nach Wunsch verlief der Wettkampf für Elisa Hämmerle. Die Vorarlbergerin, die als einzige Österreicherin qualifiziert war, kam am Sonntag in den vier Übungen auf 48,933 Punkte. Damit war schon vor der Hälfte des Feldes klar, dass die 25-Jährige bei ihrem Olympia-Debüt das Finale der besten 24 nicht erreichen wird. Letztlich belegte sie Platz 66.
Hämmerle hatte Rio 2016 wegen eines Achillessehnenrisses verpasst, fünf Jahre später und nach Verlegung ihres Trainings in die Niederlande gelangen ihr die Übungen in der leeren Halle nicht wie erhofft. Bei den Auftritten auf dem Schwebebalken, von dem sie einen Sturz verzeichnete, und dem Boden - eigentlich ihre Lieblingsgeräte - musste sie sich mit 11,800 und 12,000 Punkten begnügen. Auch beim Sprung (12,533) und auf dem Stufenbarren (12,600) gelang es ihr nicht, die schwierigen Elemente wie geplant zu präsentieren.
Dennoch bilanzierte die Turnerin nicht unzufrieden: "Das Positive zuerst - es ist megacool, nach so langer Zeit endlich bei Olympia geturnt zu haben. Das ist etwas ganz Besonderes. Wenn ich bedenke, dass ich wegen meiner Wadenprobleme am Donnerstag nach dem Podiumstraining noch stark gehumpelt bin, war das heute wahrscheinlich das Maximum", sagte die Vorarlbergerin. "Physiotherapeut Thomas Hebenstreit hat einen super Job gemacht, ohne ihn wäre mein Start heute wahrscheinlich gar nicht möglich gewesen."