Die Deutsche Annika Schleu sorgt mit bösen TV-Szenen bei Olympia, wo sie wild auf ein Pferd schlug, für Aufsehen. Das sagt sie selber zu den Tierquäler-Vorwürfen.
Außer Kontrolle agiert Annika Schleu beim Modernen Fünfkampf und lässt das auf ihr Pferd aus. Selbst ihre Trainerin rief ihr zu: "Hau mal richtig drauf!". Die abartigen Tierquäler-Szenen gehen durch die Welt. Mit einem sturen Pferd verpasste Sie am Ende eine Medaille.
Schleu rechtfertigte sich nach dem Wettkampf bei "Eurosport": "Ich habe alles gegeben. Ich habe online leider schon gelesen, dass fiese Nachrichten in meine Richtung geschickt wurden. Ich denke schon, dass ich gut mit dem Pferd umgehen kann. Es ist schwierig, wenn das Pferd unbekannt ist und dann auch schon jemand anders draufgesessen hat."
+++ Hier die wilden Szenen im Video +++
Kritik am Wettkampf
Bei "ARD" äußerte sich auch Lena Schöneborn, die Olympiasiegerin von 2008 im Modernen Fünfkampf: "Ich kann mir das nicht erklären, wie das passieren konnte. Ich bin fest davon ausgegangen, dass sie das Pferd tauschen muss. Ich würde das nicht als Tierquälerei bezeichnen. Das, was Annika Schleu macht, dem Pferd einen Klaps als Antrieb zu geben, da bekommt das Pferd keine Striemen von. Aber die Pferde sind sensibel, das ist klar." Auf den Bildern ist aber keinesfalls von einem "Klaps" die Rede. Im Netz gibt es keine zwei Meinungen. Zahlreiche Twitter-User sind empört.
Hallo @DOSB, die Bundestrainerin im 5Kampf gehört sofort gefeuert aufgrund Tierquälerei. Es kann nicht sein, dass die aktiv von Schleu Schläge auf das Pferd einfordert, welches sauer geritten wurde. Ich möchte ein glasklares Statement von euch zum Tierwohl. Was werdet ihr tun?
— Julia Probst (@EinAugenschmaus) August 6, 2021
Ich schimpfe ja oft und viel über Social Media. Aber dass diese Szene mit dem gestressten Pferd, der überforderten Reiterin und der Anweisung der Trainerin viral geht, ist doch gut. Hoffentlich folgt eine Debatte.
— Nicole Diekmann (@nicolediekmann) August 6, 2021
Hätte Frau #Schleu ein bisschen Hirn gehabt, wäre sie von dem panischen Pferd abgestiegen und hätte das Reiten sein gelassen. Was sie gemacht hat war Tierquälerei und beschädigt jede Art von Reitsport, der auf das Wohl des Pferdes setzen sollte.
— GinaMhlk (@MahlkeGina) August 6, 2021
Das Drama erlebte nicht sie, sondern das Pferd. Das kann nicht sein so. #OlympischeSpiele https://t.co/tHBORAnXAP
— Catherine Vogel (@vogel_catherine) August 6, 2021
Es hagelt aber auch eine Menge Kritik am Bewerb. Beim Modernen Fünfkampf werden die Pferde vom Veranstalter gestellt und dann den Reitern zugelost. Vor dem Wettkampf haben Pferd und Athlet nur 20 Minuten Zeit sich aneinander zu gewöhnen. Das führt immer wieder zu solchen Szenen wie bei Schleu. "Saint Boy" wollte schon bei der russischen Fünfkämpferin Gulnas Gubaidullina in der ersten Runde nicht auf den Parcours. Nach mehreren Abwürfen weigerte sich das Tier das letzte Hindernis zu absolvieren.
Schleu weiter: "Ich wusste, dass es bei der Russin in der Ecke geblieben ist. Ich war schon kurz davor zu sagen, dass es keinen Sinn hat. Ich habe gespürt, dass es nicht richtig funktioniert."
Und das hat es am Ende auch nicht. Kein Wunder, wenn man das Tier wie ein Objekt behandelt ...