Simone Biles und das US-Team überstrahlen die erste Pariser Entscheidung bei den Turn-Frauen.
Zehntausende Zuschauer waren am Dienstag in der Pariser Turnhalle nur auf Simone Biles gerichtet: Zum Abschluss des Team-Wettbewerbs ist der Superstar allein auf dem Podium und veredelt bei den Olympischen Spielen in Paris mit ihrer Bodenübung einen glanzvollen Auftritt des US-Teams. Drei Jahre nach ihrem Teil-Rückzug in Tokio wegen mentaler Probleme hat die 27 Jahre alte Biles mit ihrem fünften Gold ein märchenhaftes Comeback auf die olympische Turn-Bühne gefeiert.
Die USA dominierte den Team-Mehrkampf von Beginn an und siegte überlegen mit 171,296 Punkten. Damit haben Biles, Hezly Rivera, Jordan Chiles, Sunisa Lee und Jade Carey 5,502 Zähler Vorsprung auf Silbermedaillengewinner Italien (165,494). Dritter wurde Brasilien (164,497). Biles kann noch weitere vier Olympiasiege in Paris feiern. Im Mehrkampf mit einem Vorsprung von mehr als 3,5 Punkten sowie am Sprung und am Boden war sie in der Qualifikation unangefochten die Beste. Am Schwebebalken lag nur die Chinesin Zhou Yaqin knapp vor ihr. Sollte ihr dies gelingen, würde sie nach Goldmedaillen zur bislang erfolgreichsten Olympia-Turnerin, Larissa Latynina (UdSSR) aufschließen.
Nach der Qualifikation waren Fragen bezüglich der Fitness von Biles aufgetaucht. An den letzten beiden Geräten war sie humpelnd und mit Bandage abgetreten. US-Trainerin Cecile Landi hatte später von einer nicht näher benannten Wadenblessur gesprochen.