Hauser und Eder wollen Edelmetall

Massenstart-Doppel als letzte Medaillenchance für Biathleten

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Mit den Massenstart-Rennen treten Österreichs Biathleten von der olympischen Bühne 2022 ab.

Nach der witterungsbedingten Vorverlegung des Frauen-Rennens finden am Freitag beide Bewerbe als Doppel-Veranstaltung (8.00/10.00 Uhr MEZ) statt. Mit Lisa Hauser und Katharina Innerhofer beziehungsweise Simon Eder und Felix Leitner hat es ein Quartett jeweils in das 30er-Feld geschafft. Es sind die finalen Chancen, doch noch mit Edelmetall abzuziehen.

Zuletzt ohne Medaille blieben Österreichs Skijäger 2006 bei den unrühmlichen Winterspielen von Turin. Die Wiederholung der Medaillenlosigkeit scheint wahrscheinlich. Eder und Leitner gehören aufgrund der bisherigen Vorstellungen nicht zum engeren Anwärterkreis. Und auch Hauser, die im Massenstart amtierende Weltmeisterin ist, fremdelt mit der Anlage in Zhangjiakou auf über 1.700 m Seehöhe.

Hauser nicht glücklich

"Wir haben die Blecherne im Sack, leider Gottes zählt der 4. Platz bei Olympia nicht so viel", sagte Franz Berger, der Sportliche Leiter Biathlon im ÖSV, zur bisher verpassten Zielsetzung, China mit einer Medaille zu verlassen. "Die Höhe, die uns nicht so behagt, ist ein Problem", sagte auch er vor den letzten beiden Wettkämpfen. "Wir hoffen doch, dass wir vielleicht noch eine Medaille machen können. Sollte es aber keine sein, dann wird die Welt nicht untergehen."

Den angesprochenen Rang vier besorgte Teamleaderin Hauser, bei der Fragezeichen ob der Loipen-Form am Mittwoch im Staffel-Rennen aber wieder größer wurden. Mehr als Regenerieren könne sie in diesen Tagen nicht mehr, so die Tirolerin. "Ich hoffe, dass es morgen wieder ein bisschen besser wird, was die Laufform angeht. Ich bin selber gespannt."

Bewerb vorverlegt

Der Massenstartbewerb der Frauen wurde aufgrund von Wind und eisiger Kälte - am Samstag werden minus 18 Grad erwartet - um einen Tag vorverlegt. Hauser wäre einem weiteren Pausetag nicht abgeneigt gewesen. "Die Höhe, die Kälte, der Wind - das zehrt schon alles ganz schön am Körper. Keiner fühlt sich mehr richtig gut, keiner fühlt sich mehr richtig fit."

Es gehe aber allen Athletinnen gleich. "Jetzt entscheidet, wer im Kopf noch fit genug ist." Eine positive Erinnerung nimmt Hauser auf die 12,5 km und zum viermaligen Schießen mit. Auch bei ihrem Sieg im WM-Massenstart sei sie schon recht müde gewesen. Innerhofer indes scheint die fordernden Bedingungen besser zu verkraften. "Ich fühle mich richtig gut da. Die Höhe liegt mir anscheinend auch. Der Schießstand taugt mir auch", sagte die Salzburgerin.

Eder will Schussstärke ausspielen

Ihr engerer Landsmann Simon Eder hatte nach einer verpatzten Verfolgung resigniert und einen Einsatz im Abschlussbewerb über 15 km offen gelassen, möchte aber angesichts seines letzten Olympia-Rennens die Flinte nicht vorzeitig ins Korn werfen. "Da muss ich fast durch, wie es ausschaut", sagte Eder vor dem Abschluss seiner vierten Winterspiele. "Es ist kein großes sentimentales Ereignis für mich. Ich werde noch eine Saison anhängen. Das wird mir da schon helfen, dass ich nicht mit einem großen Abschiedsgefühl konfrontiert bin."

Der schnelle Schütze bezeichnete Zhangjiakou als Station, die es den Österreichern schwer gemacht hätte, Selbstvertrauen zu tanken. Die Erfolgsformel wird am Schießstand geschrieben. "Wir müssen treffen. Das ist ein gewisser Druck, aber auch keine große Neuigkeit für uns." Leitner bestätigte den Befund: "Da heißt es bestmöglich fehlerfrei bleiben."

Vor vier Jahren hatten es Julian Eberhard, Dominik Landertinger und Eder aufgrund ihrer vorherigen Olympia-Ergebnisse in das 30er-Feld des Massenstarts geschafft - und die Plätze sechs, zwölf und 14 belegt. Das gesamte damalige Stockerl ist nunmehr in Pension. Martin Fourcade (FRA) hatte sich vor Simon Schempp (GER) und Emil Hegle Svendsen (NOR) durchgesetzt. Frauen-Olympiasiegerin Anastasiya Kuzmina (SVK) ist auch nicht mehr im Geschäft, eine Österreicherin hatte es in Pyeongchang nicht in den Massenstart geschafft.

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