Beierl greift im Zweier zu Maiers Bob

Beierl/Onasanya wollen Medaillenränge attackieren

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Schlitten-Ausborgen ist im Bobsport nicht so selten.

Der Deutsche Francesco Friedrich griff für Gold im Zweier zum Bob von Europameisterin Kim Kalicki, die Österreicherin Katrin Beierl darf für ihr olympisches Zweierrennen mit Jennifer Onasanya am Freitag und Samstag in Yanqing den Schlitten des fünftplatzierten Benjamin Maier lenken.

Die Zweierschlitten sind bei Frauen und Männern gleich, Kufen können ummontiert sowie Sitze, Lenkgriff und Fußraster verstellt werden. "Das ist keine große Sache", erklärte die 28-jährige Beierl, die sich auch sonst gern mit ihren Schlitten beschäftigt und selbst mithilft, wenn es an den Bobs was zum Einfetten, Schrauben, Polieren gibt. Das dauert schon mal drei, vier Stunden nach einem Rennen.

Im Schlitten des Landsmannes fühlte sie sich im Training in der anspruchsvollen Olympiabahn wohl. Theoretisch dürfe man den Bob auch zwischen den Renntagen tauschen. Sie jedoch habe ihre Wahl bereits getroffen. "Ich glaube, dass beide Schlitten hier ähnlich sein werden und sich gut fahren lassen. Aber es ist angenehm, wenn man sich festlegt und nicht weiter darüber nachdenken muss."

Die 14. des Monobob-Rennens blickt ihrem zweiten Bewerb mit großer Vorfreude entgegen. "Es sind Olympische Spiele. Da ist es schwierig, nicht motiviert zu sein", sagte Beierl, die im Zweierbob in der Saison 2020/21 als Gesamtsiegerin aufgezeigt hatte und bei den vergangenen drei Weltmeisterschaften Vierte, Neunte und Siebente war. In diesem Winter ist es noch nicht so gelaufen. In der Saisonvorbereitung verlor sie wegen einer Verletzung fünf Wochen Trainingszeit.

Wegen der langwierigen Corona-Infektion mit symptomatischem Verlauf im Jänner konnte die Niederösterreicherin ihre Kraft- und Sprinttrainings im Vorfeld der Winterspiele auch nicht wie geplant absolvieren. Das merkte sie schließlich auch im Monobob, den sie alleine anschieben muss. "Jenny unterstützt mich gut, der Stress jetzt davor hilft mir, dass ich von der emotionalen Geschichte her emotionslos bin und mich konzentrieren kann."

Es sei durchaus möglich, dass die deutschen Frauen wie bei den Männern die ersten drei Plätze abräumen. "Aber das hoffen wir nicht, es soll ja nicht langweilig werden." Die Linien, die im Monobob gingen, seien auch im Zweierbob alle fahrbar. "Im Zweier kann man den Bob mehr fahren lassen, es ist mehr Druck da, es macht mehr Spaß."

Videostudium ist ebenso wichtig wie das Abgehen der Bahn vor den Trainings mit Coach Wolfgang Stampfer, da schaue man sich noch einmal alle Kurven an. Ansonsten visualisiert sie viel. "Ich fahre den Lauf im Kopf durch. In allen Varianten, mal mit offenen Augen, mal mit geschlossenen, mal im Bett. Es funktioniert mittlerweile alles."

Für Beierl sind es die zweiten Spiele, in Pyeongchang war sie 17. "Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich nicht mit diesen Spielen aufhören werde, das sind wegen Corona nicht die schönsten Spiele. Cortina kann cool werden, ich muss mal schauen, was geht", erklärte die Niederösterreicherin.

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