Vier Österreicher am Start

Ski-Crosser wollen für Überraschung sorgen

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Ein Achtel des 32-köpfigen Feldes im Olympia-Ski-Cross der Männer kommt aus Österreich. Robert Winkler, Tristan Takats, Johannes Rohrweck und Adam Kappacher schicken sich am Freitag an, es dem 2010 "versilberten" Andreas Matt gleichzutun.

Die Strecke in Genting Snow Park von Secret Garden im Großraum Zhangjiakou kennen sie vom dortigen Weltcup Ende November, mit den vorgenommenen Adaptierungen haben sie sich seit ihrer Ankunft in etlichen Trainingsfahrten angefreundet.

Rohrweck ist als aktuell Weltcup-Fünfter der Beste des ÖOC-Quartetts in dieser Saison. Einen seiner zwei vierten Plätze der vergangenen Monate hat der 31-Jährige eben bei der Generalprobe in China geholt. Darauf gibt er aber nicht gar so viel. "Das Buch wird neu geschrieben", sagte der 31-Jährige vor seinem Olympia-Debüt. "Aber natürlich gibt es ein gewisses Gefühl von Sicherheit, wenn man weiß, man ist auf dem Berg schon einmal gut gefahren."

Der Start werde schon entscheidend sein. Überholen auf der Strecke sei wenig möglich gewesen, allerdings werde im Rennen härter gefahren. "Es wird dann auch eine konditionelle Geschichte, weil es ist doch 1:15 Minuten Laufzeit." Für die Medaille hat der Oberösterreicher eine klare Devise: "Es ist wichtig, dass man am Tag X brutal fährt, keinen Zentimeter herschenkt. Mir fehlt diese Saison noch ein Spitzenresultat auf dem Podium und ich bin ganz heiß drauf."

Takats ist Weltcup-Siebenter und der Senkrechtstarter im Team. Der frühere Alpin-Fahrer steht in seiner ersten vollen Weltcupsaison. "Wenn beim Testrennen in China wer gesagt hätte, dass ich da dabei bin, hätte das keiner geglaubt", ist es für den 26-Jährigen fast unglaublich, dass er bei den Spielen ist. "Es war das Ziel, dass ich mich im Weltcup in die Mannschaft fahre. Dass es so aufgeht, dass ich schon ein paar Mal vorne mitfahre, habe ich mir nicht gedacht."

Seine größte Stärke sieht Takats im Kurvenfahren, da könne er seine Qualitäten ziemlich gut ausspielen. "Da war ich schon bei den Alpinen vorne dabei und das kann ich bei den Ski Crossern nutzen, so wie in Innichen." Beim dortigen Weltcup ist der Niederösterreicher wie eine Woche davor in Arosa Vierter geworden, und das nach eigener Aussage wegen einer Kurve. Es seien sogar Stimmen laut geworden, dass die Kurve in Takats-Kurve umbenannt werden sollte.

Hatten die Debütanten Rohrweck und Takats schon früher ihre Olympia-Fixtickets, mussten sich Winkler und Kappacher für ihre nun zweiten Spiele bis zum bisher letzten Weltcup in Idre noch qualifizieren. Winkler sieht es als wichtig an, es beim Kantentuning richtig zu treffen. "Da müssen wir ein gutes Mittelmaß treffen. Im technischen Teil braucht man ein bisschen mehr als in der Startsektion, wo der Schnee nicht so aggressiv ist."

Sein Vorhaben formuliert der Steirer wie Rohrweck unmissverständlich: "Das Ziel ist, um die Medaillen mitkämpfen zu können. Alles andere ist eine Enttäuschung." Allerdings sei das Feld sehr ausgeglichen, jeder der 32 Athleten könne gewinnen. Am Donnerstag gelte es aber einmal, das rot-weiß-rote Frauen-Team beim Rennen zu unterstützen. "Wir werden auch schauen, wie sich der Kurs entwickelt und wo Überholmöglichkeiten sind", ließ der 31-Jährige wissen.

Die Qualifikation in Idre auf dem letzten Drücker geschafft hat Kappacher, aber das mit Rang drei und dem bisher einzigen Podestplatz der ÖSV-Männer in diesem Winter. "Der Kurs ist super und es ist gewaltig zum Fahren", strahlte der Salzburger Vorfreude aus. "Ich glaube, dass es ganz eng bei den Rennen hergehen wird." Doch ein wenig chancenreicher als andere schätzt er den Franzosen Bastien Midol ein.

Unerwartet sei sein dritter Platz in Schweden nicht unbedingt gekommen, so Kappacher, auch wenn die Ergebnisse davor nicht so gut gewesen seien. "Ich habe aber gewusst, dass ich gut dabei bin, weil ich im Training immer schnell bin. Aber ich habe es nicht umgesetzt." Der 28-Jährige beschreibt sich als kompromissloser Ski Crosser. "Wenn sich wo eine Lücke auftut, fahre ich rein. Ich lasse ungern wen überholen. Wenn ich wen spüre, dann mache ich zu."

Johannes Aujesky schließlich ist als Ersatzfahrer dabei - und sehr wertvoll. "Bei uns ist es immer wichtig, dass es Infos gibt von der Strecke. Ich schaue, dass ich dem Team so gut wie möglich helfen kann." Kappacher schätzt das sehr: "Es ist für uns voll wichtig, wenn einer den Kurs gut einschätzen kann. Da weiß man, was man machen muss, damit man die Elemente trifft." 2018 hätten die Kanadier gar vier Testfahrer gehabt, ihr Landsmann Brady Leman gewann Gold.
 

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