Gold an Norwegen

Blech-Pech für unsere Kombinierer

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Unsere Kombinierer sind knapp an einer Medaille vorbei geschrammt - Platz 4 und "Blech" am Ende für Lamparter und Co. - Gold geht an Norwegen! ÖSV-Schlussläufer Martin Fritz kann das Tempo am Ende nicht mitgehen. Erstmals seit 1998 in Nagano gibt es daher keine Medaille im Teambewerb für Österreich.

Österreichs Nordische Kombinierer sind im Olympia-Teambewerb leer ausgegangen. Franz-Josef Rehrl, Johannes Lamparter, Lukas Greiderer und Martin Fritz wurden am Donnerstag in Zhangjiakou nach dem Großschanzen-Springen und dem Langlauf über 4 x 5 km hinter Norwegen, Deutschland und Japan nur Vierte. Bei den jüngsten beiden Winterspielen hatte man Bronze geholt, 2006 und 2010 war Gold im Nationenwettkampf an Österreich gegangen.

Hier alle Details im Sport24-Olympia-Ticker

Österreichs Schlussmann Fritz zog im Sprint um Silber und Bronze gegen Normalschanzensieger Vinzenz Geiger und auch Japans Ryota Yamamoto den Kürzeren. Norwegen gewann auch ohne Topstar Jarl Magnus Riiber unangefochten. Das österreichische Kombinierer-Team bilanzierte damit in China nur mit einer Bronzemedaille im Normalschanzen-Einzel durch Greiderer.

Im Mannschaftbewerb führte das rot-weiß-rote Quartett nach dem Springen knapp vor Norwegen. Titelverteidiger Deutschland und Japan folgten mit ebenfalls nur wenigen Sekunden Rückstand. Die anderen sechs Nationen lagen bereits aussichtslos zurück.

In der Loipe fand das Spitzenquartett nach der Einholung von Rehrl und zwischenzeitlichem Rückfall von Norwegen auf dem zweiten Abschnitt zusammen. Die letzte von mehreren Attacken Lamparters zeigte etwas Wirkung, der Tiroler übergab wenige Sekunden vor dem Verfolgertrio an Greiderer. Wenig später waren die Vier nach Anfangsproblemen von Deutschland wieder vereint, Eric Frenzel verlor durch einen Angriff von Greiderer vor der Übergabe jedoch erneut deutlich den Anschluss.

Fritz kann Tempo im Zielsprint nicht mitgehen

Aber auch Greiderer kam am Ende seines Abschnitts nicht mehr mit, er schickte Fritz rund zehn Sekunden hinter Norwegen zeitgleich mit Japan ins Rennen. Während Einzel-Olympiasieger Jörgen Graabak enteilte, wurden Fritz und Yamamoto vom deutschen Schlussmann Geiger schnell wieder gestellt. Im Kampf um Silber und Bronze war der für Mario Seidl aufgebotene Fritz dann machtlos, auf Bronze fehlten am Ende einige Sekunden.

Alle Stimmen nach dem Bewerb:

Johannes Lamparter: "Natürlich sind wir alle enttäuscht. Das Material hat schon mal besser geflutscht, das muss ich auch sagen. Es ist bitter. Ich weiß nicht, ob ein steilerer Anstieg was geändert hätte. Luki und ich haben immer wieder probiert, wegzukommen. Aber die anderen drei Nationen sind auch stark. Ich würde nicht sagen, dass es ein Aufstellungs-Poker war. Ich denke, wir haben alles richtig gemacht. Maximal hätte man Luki und Fritz noch tauschen können. Ich als Schlussläufer hätte nichts gebracht. Ich habe auf der Zielgeraden schon so oft den Kürzeren gezogen. Manchmal hat man Glück, manchmal Pech, so ist der Sport."

Franz-Josef Rehrl: "Schade, natürlich hätten wir uns mehr erhofft. Aber der Japaner am Schluss war extrem schnell, er hat dem schnellsten Sprinter (Vinzenz Geiger, Anm.) Paroli bieten können, das muss man neidlos anerkennen und gratulieren." 

Martin Fritz: "Es war ganz schwierig. Ich habe auf der ersten Runde versucht, das Rennen schnell zu machen, aber der Japaner war nicht abzuschütteln. Nach meiner Attacke im zweiten Anstieg war er noch immer da, das war zum Verzweifeln. Wir haben gehofft, dass die Japaner am Schluss gar nicht mehr dabei sind. Jetzt ist die Enttäuschung riesengroß. Vorher malt man sich das immer so schön aus. Es hat einfach nicht sein sollen."

Mario Stecher (Sportlicher Leiter Nord. Kombination): "Wir sind mit dem Gedanken gestartet, dass wir um Gold mitlaufen können. Leider ist es von Anfang an nicht gelungen, die anderen abreißen zu lassen. Martin Fritz war erstmals in so einer Situation und hat wahrscheinlich riesengroßen Druck verspürt. Da werden im Langlaufen die Füße schwer wie Blei, ich denke, so wird es passiert sein. Man muss etwas draufhaben und zum richtigen Zeitpunkt haben wir heute nicht wirklich etwas draufgehabt. Man hat sich schon was gedacht bei der Aufstellung, aber oft laufen die Dinge anders. Martin Fritz ist im Prinzip ein sehr guter Läufer. Heute war es nicht so, aber man darf ihm keine Vorwürfe machen. Er wird daraus lernen und das Team wird daran wachsen."

Christoph Eugen (ÖSV-Cheftrainer): "Die Aufstellung war kein großer Poker. Jetzt ist es schwer, etwas zu sagen, die Enttäuschung ist natürlich groß, der vierte Platz ist sehr untröstlich. Ich hätte mir schon mehr ausgerechnet. Im Nachhinein kann man immer diskutieren. Ich glaube, die Aufstellung hat gepasst, aber die Leistungen waren nicht entsprechend." 

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