Zuletzt bei 4 Großereignissen in Folge Bronze
Kombinierer-Team um Fortsetzung der Medaillen-Serie
16.02.2022Eine Chance gibt es für Österreichs Kombinierer bei den Olympischen Spielen noch, und die wurde bei vergangenen Anlässen meist genutzt.
Der Teambewerb von der Großschanze bildet für Johannes Lamparter und Co. am Donnerstag (9.00/12.00 Uhr MEZ) den Abschluss in Zhangjiakou. Wie bei den Spielen 2018 in Pyeongchang gab es da für Rot-Weiß-Rot auch bei den vergangenen drei Weltmeisterschaften jeweils Bronze, diesmal will das ÖOC-Team aber noch mehr.
Gleich nach Rang drei vor knapp einem Jahr bei den Weltmeisterschaften in Oberstdorf hatte sich das damalige Quartett darauf verständigt, dass es bei den Spielen in China auch gerne mehr sein darf. "Wir sind in der Kabine zusammengesessen und haben gesagt, dass wir auch einmal ganz top stehen müssen", verriet Mario Seidl der APA - Austria Presse Agentur. Die Gold-Mission war ins Visier genommen. "Dafür haben wir auch hart gearbeitet."
Laufstärke soll den Unterschied machen
Gerade der Salzburger hatte zuletzt bei Großereignissen ein Bronze-Abonnement, seit 2017 war er immer dabei. Und gerade Seidl fehlt diesmal, Cheftrainer Christoph Eugen entschied sich stattdessen für Martin Fritz. Mit ihm im Team sind Johannes Lamparter, Lukas Greiderer und Franz Josef Rehrl. Eugen: "Wir glauben, dass wir aufgrund der Laufstärke, die wir bei dieser Strecke auch brauchen werden, mit diesen vier besser aufgestellt sind."
Damit ist keiner aus dem Bronze-Team von 2018 mehr im Aufgebot, von der Seefeld-WM 2019 nur Rehrl. Der hat in seiner Comeback-Saison nach einem Kreuzbandriss die Einzelplätze neun und elf vorzuweisen, und ist motiviert. "Wir hoffen, dass wir sie herausfordern können", meinte er in Richtung Norweger und Deutsche. "Auf der Schanze gehören wir sicher zu den Stärkeren. Aber ich glaube auch, dass wir auf der Loipe nicht schlecht sind."
Einzelbewerbe gingen an die Konkurrenz
Zwar haben in den Einzelbewerben die Deutschen mit Vinzenz Geiger und die Norweger mit Jörgen Graabak die Olympiasieger gestellt und gesamt in der Loipe stabiler gewirkt. Rehrl wies aber darauf hin, dass für jeden nur 5 statt 10 km zu laufen sind. "Auf den schnelleren Sachen sind wir nicht so schlecht unterwegs. Das Stehvermögen und die Härte ist da." Besonders eben auch bei Fritz, wie der Steirer das in dieser Saison schon mehrmals gezeigt hat.
Greiderer hat mit Bronze im Normalschanzen-Bewerb schon eine Medaille und er war als Fünfter auch im Großschanzen-Event der Beste seines Teams. Bald nach dem Zieleinlauf hatte der Tiroler aber schon seinen Fokus auf den Mannschaftsbewerb gerichtet. Und er sieht die Chance gegen den Titelverteidiger nicht schlecht, da in Addition der Leistungen vom Großschanzen-Bewerb das deutsche Team hinter dem österreichischen war.
Deutscher Frenzel von der Quarantäne auf die Schanze
Bei den Deutschen kommt der erst vor kurzem aus der Corona-Quarantäne entlassene Eric Frenzel zum Einsatz, und da hat Greiderer eine eigene Meinung. "Der 5er ist noch einmal hochpulsiger, intensiver - ich glaube, er kann kein gutes Rennen laufen." So war es jedenfalls dem auch isoliert gewesenen Norweger Jarl Magnus Riiber im Einzel ergangen, nach überlegenem Sprungsieg wurde er Achter. Nun hat er aber doch zwei Tage mehr Training in sich.
Riiber war vor vier Jahren bei seinen ersten Spielen wie Lamparter ohne Einzelmedaille geblieben, mit der Mannschaft holte er Silber. Für den Tiroler Weltcup-Führenden könnte es nun ähnlich laufen, nachdem er bisher Vierter und Sechster war. "Das Ziel wird sein, auf alle Fälle wieder gut springen. Bei fünf Kilometer passiert es eher nicht so, dass man so einbricht", bezog er sich auf den letzten, giftigen Anstieg. "Aber es heißt auch hier gut einteilen."
Seit den Spielen 2014 und damit sechsmal bei Großereignissen in Folge waren im Team Norweger oder Deutsche im Kampf um Gold und Silber, die letzten viermal davon waren eben die Österreicher Dritter. Nach dem Doppelsieg von der Großschanze durch Graabak und Jens Luraas Oftebro sowie mit Riiber sind die Skandinavier Favoriten. Zu beachten werden auch wie immer die Japaner sein, freilich braucht der bronzene Akito Watabe dafür Unterstützung.