Doppelsitzerrodler Yannick Müller ist nach seinem Trainingssturz am Montag im Olympia-Eiskanal von Yanqing noch am selben Abend in China operiert worden.
Der 22-jährige Vorarlberger hatte sich einen offenen Bruch des linken Unterarms zugezogen. Aufgrund einer möglichen Infektionsgefahr während des Rücktransports nach Österreich wurde entschieden, die Operation gleich vor Ort durchzuführen, teilte das Österreichische Olympische Komitee (ÖOC) mit.
Müller wurde am Montagabend in Begleitung von ÖRV-Teamarzt Stefan Neuhüttler und eines ÖOC-Mitarbeiters ins Peking University Third Spital gebracht, wo ab Mitternacht der Eingriff stattfand. "Die Operation verlief gut, da sind jetzt drei Platten im Arm", erklärte Müller in einer Videobotschaft. "Ich werde trotzdem das Team von da aus oder vom olympischen Dorf aus weiterhin unterstützen. Ich werde auf jeden Fall voll mitfiebern."
Doppelsitzerpartner Armin Frauscher hatte sich bei dem Crash Prellungen und blaue Flecken zugezogen. "Wir hatten einen Sturz im Highspeedbereich, Mitte 16, sie waren zur Ausfahrt zu hoch in der Kurve, schlugen sehr hart zur Innenbande, dabei hat sich der Obermann den Unterarm gebrochen", schilderte Cheftrainer Rene Friedl den Unfallhergang.
Aufgrund des offenen Bruches sei es medizinisch nicht zu verantworten gewesen, Müller nach Hause zu fliegen und dort zu versorgen, erklärte Neuhüttler im ORF. "Die Versorgung ist eigentlich gut verlaufen", sagte der Teamarzt nach der OP. Der Athlet müsse zur Überwachung und Kontrolle der Weichteile sicher 48 Stunden im Spital bleiben. "Wenn alles optimal läuft, ist geplant, dass er mit einem Gips wieder zur Mannschaft kommt ins olympische Dorf." Dann könnte Müller auch den geplanten Heimflug mit seinen Kollegen antreten.
ÖOC-Präsident Karl Stoss besuchte den Pechvogel am Dienstag im Krankenhaus, sprach laut eigenen Angaben mit Müller und auch dem operierenden Arzt. "Die OP hat sechs Stunden gedauert, der gebrochene Unterarm musste an drei Stellen fixiert werden. Yannick geht's den Umständen entsprechend gut", wurde Stoss in einer Aussendung zitiert. "Ich hatte den Eindruck, dass er sehr gut betreut wird. In drei Tagen sollte der Heimtransport möglich sein."