In vier von fünf Einzelrennen bei den Olympischen Spielen in China haben Österreichs alpine Ski-Männer jeweils eine Medaille errungen und bilanzieren damit als erfolgreichste Nation.
Geholt wurde das Edelmetall von zwei Athleten - der Kärntner Matthias Mayer gewann Gold im Super-G und Bronze in der Abfahrt, der Vorarlberger Johannes Strolz darf sich Olympiasieger in der Kombination und Silbermedaillengewinner im Spezialslalom nennen.
Im Riesentorlauf war Stefan Brennsteiner auf der Fahrt zu einer Medaille ausgeschieden. Mit der Leistung bis dahin hatte er aber unterstrichen, dass Edelmetall in Reichweite lag. Und in allen Disziplinen Medaillenanwärter zu stellen, das hatte ÖSV-Männer-Rennsportleiter Andreas Puelacher vor den Rennen der Winterspiele in Yanqing als Ziel formuliert. "Auch die Trainer haben alle sehr gut zusammengearbeitet. Es kommt nicht von ungefähr, dass wir die beste Herrenmannschaft stellen."
Schweiz ebenfalls stark
Gewonnen wurde der Riesentorlauf vom Schweizer Marco Odermatt, auch in der Abfahrt schlug mit Beat Feuz ein Eidgenosse zu. Im Slalom triumphierte der Franzose Clement Noel. Der Norweger Aleksander Aamodt Kilde schrammte als ein Top-Favorit an Gold vorbei, nahm aber Silber in der Kombination und Bronze im Super-G mit nach Hause. Der Titelverteidiger im Gesamtweltcup, der Franzose Alexis Pinturault, ging bei vier Antreten leer aus.
"Es waren faire Wettkämpfe, die Favoriten waren auf dem Podium. Der Einzige, der ein bisserl in die Suppe gespuckt hat, war Johannes Strolz. Er hat sich in seiner Zeit hier sauber herausgemausert. Er ist sehr stabil und mental stark", sagte Puelacher in seinem Bilanz-Gespräch. Andere Athleten kämpften auf den speziellen Schneebedingungen mit Abstimmungsproblemen, Manuel Feller zum Beispiel. Er sah im Riesentorlauf und Slalom nicht das Ziel.
Feller will Widergutmachung
"Manu ist der Letzte, der jetzt in ein Loch fällt. Er wird vor Garmisch trainieren und wieder voll da sein. Er ist Dritter in der Slalomwertung, er hat noch ein großes Ziel vor sich. Ich bin überzeugt, dass er da noch eine große Rolle spielen wird", sagte Puelacher hinsichtlich der restlichen Weltcupsaison. In Abfahrt und Super-G ist Mayer noch gut im Kugelkampf dabei.
Auf dem Programm stehen bis 20. März noch zwei Slaloms in Garmisch-Partenkirchen, eine Abfahrt und ein Super-G in Kvitfjell, ein Nachtslalom in Flachau, zwei Riesentorläufe in Kranjska Gora und je eine Abfahrt, ein Super-G, ein Riesentorlauf und ein Slalom beim Finale und der WM-Generalprobe in Courchevel/Meribel.
Aber noch ist Olympia nicht für alle beendet: Strolz erhält am Samstag im Teambewerb die Chance auf seine dritte Medaille, von Männerseite werden zudem Michael Matt und Brennsteiner nominiert. Bei den Frauen blieben Katharina Liensberger und Katharina Truppe nach ihren technischen Rennen in China, komplettiert wird das Sextett wohl von Katharina Huber.