Speed-Ass Matthias Mayer sichert sich sensationell GOLD im olympischen Super-G - Hier lesen Sie alle Stimmen zu Österreichs erstem Sieg in Peking.
Matthias Mayer (Olympia-Sieger im Super-G):
"Ich war heute sehr locker drauf, habe mich nur auf meine Fahrt konzentriert. Ich habe gewusst, es passt alles, was ich in meiner Vorbereitung gemacht habe. Es war eine Super-Fahrt - es war ein schwieriger Lauf. Man muss instinktiv attackieren - es muss sehr viel zusammenpassen. 4 Hundertstel vor Cochran-Siegle - das ist eng, ich hoffe, dass es hält. Am Start bin ich abgerutscht, bin in ein Alu-Teil rein - da ist der Stecken fest drinnen gesteckt, musste nochmal rausziehen. Aber es ist sich gut ausgegangen mit der Zeit.
Es war wirklich eine Super-Fahrt, ich bin sehr zufrieden - es war sehr cool. Ich bin sehr viel Risiko eingegangen heute. Bei den Weltcuprennen tu ich das selten - ich fahre sehr solide, sicher, konstant. Bei Olympia zählt aber nur das Rennen. Ausfahrt Steilhang in den Canyon rein bin ich fast All in gegangen - und es ist mir aufgegangen.
Mein Paket ist sehr gut beinander. Körperlich passt es, mein Material passt - ich muss meiner Skifirma danke sagen. Auch dem Skiverband - und meiner Familie, die mich extrem unterstützt. Wenn alles zusammenpasst, dann kann ich solche Fahrten zeigen. Über Rekorde mache ich mir keine Gedanken. Ich habe es heute draufangelegt - wollte gewinnen. Wenn man herunten steht und es aufgeht, dann ist es großartig."
Vincent Kriechmayr (Platz fünf im Super-G):
"Im Steilen könnte ich vielleicht noch zwei Zehntel finden, oben vielleicht auch ein Zehntel. Aber die acht zehntel auf den Mothl find ich nicht. Unten im Flachen habe ich zu viel Zeit verloren. Im Steilen wäre es kompromissloser gegangen - aber in Summe habe ich unten im Flachen zu viel verloren. Mothl ist seit Jahren ein super Skifahrer - nicht nur ein guter Skifahrer, er ist ein lässiger Typ. Ich freue mich für ihn - man kann nur den Hut ziehen."
Beat Feuz (Ausgeschieden):
"Enttäuschung ist sicher da, logisch. Ich bin Rennfahrer, da will man eine gute Fahrt abliefern - das ist mir nicht gelungen. Ich wollte oben riskieren, bin nicht richtig reingkommen. Und dann bin ich beim Tor vorbei. Pech - Unvermögen von mir. Aber nach dem gestrigen Tag auch verschmerzbar. Ich hab mir vor dem Rennen schon gedacht, dass Matthias locker drauf ist. Und wenn er locker drauf ist, dann ist das für die Konkurrenz oft ein schlechtes Zeichen."
Aleksander Aamodt Kilde (Platz 3, Bronze im Super-G)
"Es ist ein gewaltiges Gefühl. Als ich im Ziel war, war es befreiend. Gestern war schade - aber heute war eine neue Chance. Ich habe gedacht: Vielleicht gewinne ich das Rennen. Aber Matthias Mayer war brutal schnell - auch Ryan. Aber es ist meine erste Medaille. Ich war hier Favorit - hatte viel Druck auf den Schultern und war die ganze Woche sehr nervös. Was ich jetzt weiß: Es funktioniert auch mit dem Druck auf den Schultern. Der dritte Platz ist wie ein Sieg."
Max Franz (Ausgeschieden)
"Matthias ist ein Wahnsinn. Dritte Goldene, dritte Spiele. Olympische Spiele geben ihm das bisserl mehr Schub. Bronze gestern war genau richtig für heute. Es ist sehr cool ihm zuzuschauen. Er fährt sehr stabil und konstant. Wie er das macht wird er wahrscheinlich keinem erzählen. Die ganze Saison war heuer schon brutal stark von ihm. Er ist der Mr. Olympia. Er fährt fein runter, kann brutal Tempo machen, das ist ihm heute aufgegangen."
Raphael Haaser (Ausgeschieden):
"Wahnsinn, man kann ihm nur gratulieren. Hut ab. Es ist ein Wahnsinn, dass er das immer wieder so auf den Punkt bringt. Ich habe es mitgekriegt (am Start, Anm.). Ich wollte es ähnlich machen wie er, aber es ist mir leider nicht so gut gelungen."
Andreas Puelacher (ÖSV-Männer-Rennsportleiter):
"Das ist eine unglaubliche Geschichte, was er heute abgeliefert hat. Man kann ihm nur gratulieren. Ich weiß selber nicht genau, wie das geht. Oben hatte er einen kleinen Fehler gehabt, dann ist der den Steilhang gefahren, unglaublich. Und die Ausfahrt hat er voll erwischt. Das war der Sieg dann."
Sepp Brunner (ÖSV-Abfahrtstrainer):
"Man hat bei ihm schon im Training gesehen, dass er sich irrsinnig wohlfühlt auf dem Schnee. Vom Material her ist er sehr gut abgestimmt, die Firma hat super Arbeit gemach. Man muss auch dem ganzen Trainerteam gratulieren, das sehr gut gearbeitet und die Ruhe bewahrt hat. Er ist einfach ein Großer und für so ein Ereignis geschaffen. Das ist man, oder ist man nicht. Der Kopf macht sehr viel aus, das wissen wir alle."
Karl Stoss (ÖOC-Präsident):
"Das ist ein ganz großartiger Tag, mit dieser Goldmedaille wird er auch wirklich ein olympischer Hero. Drei Goldene und eine Bronze, und das in drei aufeinanderfolgenden Olympischen Spielen. Ich freue mich unglaublich für den Matthias. Damit geht er ganz sicher in die Geschichte ein. Eine große Beständigkeit über einen so langen Zeitraum. Das ist einfach riesig."
Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler:
"Matthias Mayer holt im Super-G der Herren Österreichs erste Goldmedaille bei den Winterspielen 2022, die bereits dritte seiner herausragenden Karriere. Ich verneige mich vor einem großen Sportler, einer wahrlich historischen Leistung und gratuliere auf das Herzlichste."
Sport Austria-Präsident Hans Niessl:
"Nach Gold in Sotschi und in Pyeongchang jetzt Gold und Bronze in Peking: Einfach unglaublich! Damit ist er sogar an Toni Sailer vorbeigezogen und nun erfolgreichster Alpine bei Olympia, ein olympischer Seriensieger, dem ich im Namen des österreichischen Sports aus ganzem Herzen zu seiner historische Leistung gratuliere! Und wer weiß? Die nächsten Olympischen Spiele sind bereits in vier Jahren ..."
Ryan Cochran-Siegle (USA/Silbermedaillen-Gewinner):
"So knapp an ihm (Matthias Mayer, Anm.) dran zu sein, das ist schon etwas Besonderes. Ich würde es nicht anders haben wollen."
Josef Ferstl (GER/18.):
Der Deutsche nannte Mayer ein Phänomen: "Das ist etwas, worauf man eifersüchtig sein kann."
Kjetil Jansrud (NOR/23.):
"Es ist unglaublich. Es zu machen, wenn es am meisten zählt. Ich bin ein bisschen sprachlos. Er ist schon seit so vielen Jahren dominant, aber er ist auch einer der wenigen, die wirklich bei den Großereignissen noch einmal eine Stufe drauflegen."