Für Johannes Strolz hätten die olympischen Winterspiele in Peking nicht erfolgreicher sein können. Mit drei Medaillen zieht er mit Marcel Hirscher gleich.
In der Kombi hatte Strolz wie sein Vater vor 34 Jahren Gold geholt, im Slalom legte er Silber nach. Zum Abschluss darf er im alpinen Teambewerb über seine zweite Goldmedaille jubeln. Der sympathische Vorarlberger ist mit drei Medaillen auf dem Ski-Olymp angekommen - zusammen mit einem gewissen Marcel Hirscher!
Hirscher holte seine beiden Goldenen (Riesenslalom und Kombination 2018) und eine Silberne (Slalom 2014) jeweils in Einzeldisziplinen, während Strolz seinen zweiten Olympiasieg am Sonntag im Team fixierte. Zweimal Gold und einmal Silber entspricht exakt der Olympia-Medaillenbilanz Hirschers.
Strolz: "Hirscher für mich der größte Rennläufer aller Zeiten"
"Das ist verrückt. Das klingt irgendwie unfassbar. Ich denke, Marcel hat bei Olympia das eine oder andere Mal gar nicht das umsetzen können, was er in sich hat. Für mich ist er der größte Rennläufer aller Zeiten. Das ist schon etwas unheimlich Besonderes, wenn ich da jetzt medaillenmäßig gleichauf bin bei Olympia", so Strolz.
Er denke schon, dass sich in seinem Leben einiges verändern werde, er wolle aber derselbe Mensch bleiben. "Ich möchte einfach weiterhin alles geben für den Sport. Mit Herzblut trainieren und schaffen. Wichtig ist für mich einfach, dass meine Familie und meine Freunde mich so nehmen, wie ich bin, und das machen sie, das weiß ich ganz genau." Er könne getrost in die Zukunft schreiten, weil er genau wisse, ob erfolgreich oder nicht. "Sie mögen mich so, wie ich bin. Da ist etwas Entscheidendes und Wichtiges für mich, das gibt viel Kraft für die Wettkämpfe." Zuerst aber ging es noch nach Peking zur Schlussfeier. "Fahnenträger zu sein, macht mich sehr stolz."
"Johannes hat nicht nur Familien-,sondern auch Sportgeschichte geschrieben. Er hat sehr schwere Zeiten hinter sich, jetzt darf er die Früchte seiner harten Arbeit ernten. Johannes ist sehr stolz, dass er Österreich vertreten darf", sagte ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel.
Strolz ohne Stock im Teambewerb
Einen Schreckmoment hatte Strolz im alpinen Teambewerb. Er verlor als Schlussmann im Duell gegen Alexander Schmid einen Stock und unterlag deutlich, der Deutsche blieb jedoch um 0,19 Sekunden über der entscheidenden Laufzeit. Damit war die 7. Goldene für Österreich perfekt.
Gold-Strolz trägt Fahne
Der 29-Jährige wird zudem Österreichs Delegation bei der Abschlussfeier (13 Uhr, live ORF 1) als Fahnenträger ins Pekingers "Vogelnest" führen. Im Gegensatz zu den alpinen Teambewerb-Startern bzw. anderen Athleten, die an diesem Wochenende noch im Einsatz waren, sind viele Sportler bereits aus China abgereist.