Lindvik schnappt Kobayashi Gold weg

Fettner und Co auf Großschanze ohne Medaille

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Bitter: Unsere ÖSV-Adler gehen auf der Großschanze leer aus! Silber-Gewinner Manuel Fettner verpasste als bester Österreicher nach dem ersten Durchgang den Sprung aufs Podest, wurde 7. - Gold holte sich Marius Lindvik vor Ryoyu Kobayashi. Bronze holte sich der Deutsche Karl Geiger.

Manuel Fettner hat nach Normalschanzen-Silber eine zweite Olympia-Medaille vorerst verpasst. Der 35-jährige Tiroler landete am Samstag auf der Großschanze in Zhangjiakou als erneut bester Österreicher nach dem fünften Halbzeitrang an der siebenten Stelle. Nach 138,5 und 134 m trennten ihn doch 8,6 Punkte von Edelmetall. Der Norweger Marius Lindvik eroberte mit 23 Jahren die Goldmedaille, er siegte 3,3 Punkte vor Halbzeit-Spitzenreiter Ryoyu Kobayashi aus Japan.

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Lindvik drehte dank des besten Finalsprungs von 140 m nach zuvor 140,5 das Halbzeitergebnis um und triumphierte vor Kobayashi (142/138), der damit das bei vergangenen Spielen von Matti Nykänen (1988), Simon Ammann (2002 und 2010) und Kamil Stoch (2014) geschaffte Double knapp verpasste. Bronze sicherte sich der Deutsche Karl Geiger, der sich im Finale dank eines 138-m-Flugs von der sechsten Stelle verbesserte.

Fettner war auf der Normalschanze vom fünften Rang zu Silber geflogen, diesmal gelang ihm im Finale keine Steigerung. Nach 138,5 landete der Routinier bei 134 m und sprach danach von Parallelen zum ersten Bewerb. "Es war wieder der Probe- und der erste Durchgang gut und dann bin ich wieder Fünfter und wirklich ganz, ganz knapp zu den Medaillen. Leider war der zweite Sprung nicht so gut wie der auf der Kleinschanze. Ich bin zweimal 'all in' gegangen, aber die Granate war nicht dabei, die es gebraucht hätte." Es seien aber viele sehr gute Springer dabei, die nun ganz ohne Medaille geblieben seien.

Für Fettner und das ÖOC-Quartett gibt es im Teambewerb am Montag eine weitere Chance. Doch da muss sich vor allem Stefan Kraft steigern. Am Samstag musste sich der Weltmeister mit 131,5 und 136,5 m mit dem 13. Rang begnügen. Damit ging der Gewinner von zwölf WM-Medaillen auch bei seinen zweiten Winterspielen im Einzel leer aus. Im Finale gelang immerhin eine Verbesserung vom 19. Halbzeitrang.

Kraft ärgerte sich vor allem über den ersten Sprung. "Der war zu scharf, zu viel Attacke. Ich wusste, wenn ich heute eine Medaille gewinnen will, dann muss ich ans Limit gehen. Aber alles zusammen war es zu viel." Das Niveau habe sich im Vergleich zu den vergangenen Tagen nochmals gesteigert. Im Training und der Qualifikation (Vierter) war der Salzburger bei den Besten dabei gewesen.

Debütant Jan Hörl brauchte sich hingegen nichts vorwerfen. Mit 136 und 137 Metern lieferte der 23-jährige Salzburger eine starke Leistung ab und wurde Neunter, 1,8 Punkte oder exakt einen Meter hinter Fettner. Dieser war wie die übrigen Besten mit einer Luke weniger Anlauf und daher 4,7 Bonuspunkten ins Finale gestartet. "Ich bin sehr zufrieden, ich habe, glaube ich, einen richtig coolen job gemacht", freute sich der Pongauer, der in dieser Saison seinen Weltcup-Premierensieg gefeiert hatte. Nach anfänglichen Problemen und einigen Hoppalas habe er mit den Coaches ein gutes Konzept ausgetüftelt.

Daniel Huber rätselte nach 133 und 132,5 m und dem 20. Rang. "Ich habe echt die ganze Zeit das Gefühl, ich mache eigentlich eine gute Arbeit und taste mich immer heran. Das tut jetzt schon ein bisschen weh, so weit hinten zu sein. Ich habe schon lange nicht mehr so einen schlechten Wettkampf gehabt, obwohl es sich springerisch gar nicht so schlecht anfühlt", meinte der Salzburger.

Ex-Junioren-Weltmeister Marius Lindvik beendete unter Coach Alexander Stöckl eine lange Durststrecke der Norweger im olympischen Großschanzenbewerb. Der Gewinner von bisher sechs Weltcup-Bewerben eroberte die erste Goldmedaille seit Toralf Engan vor 58 Jahren. Espen Bredesen war 1994 Zweiter gewesen. Der Tiroler und Wahl-Norweger Stöckl hatte vor vier Jahren mit Team-Gold schon eine Sternstunde erlebt. Diesmal fehlt allerdings nach Corona-Problemen etwas die mannschaftliche Stärke.

Als Favoriten für den Teambewerb positionierten sich die von Timi Zajc (6.) angeführten Slowenen mit vier Mann unter den besten zwölf. Dahinter ist auch für die Österreicher viel möglich. "Von Platz eins bis Platz fünf ist alles drin", weiß Cheftrainer Andreas Widhölzl. "Voraussetzen kann man eine Medaille nicht, dafür sind zu viele gute Nationen am Start."

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