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ÖSV-Adler im Teambewerb auf Gold-Jagd

13.02.2022

Österreichs Skispringer gingen vor vier Jahren im Teambewerb leer aus - 2022 wollen Silber-Gewinner Fettner und seine Kollegen dafür ganz hoch hinaus.

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© Gepa
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Österreichs Skispringer wollen im Teambewerb bei den Olympischen Spielen zurück aufs Stockerl. Platz vier in Pyeongchang 2018 war nach zuvor drei Medaillen in Folge eine herbe Enttäuschung, die keine Wiederholung erfahren soll. Im "Adlerhorst" hält man sich nach dem durchwachsenen Abschneiden auf der Großschanze mit lauten Parolen aber vornehm zurück. Vieles kann, wenig muss, ist die unter Cheftrainer Andreas Widhölzl auch in Peking praktizierte Devise nach außen.

Man könne und wolle "vorne mitmischen", gab das Springerteam vor dem Peking-Abschluss am Montag (1. DG ab 12.00 Uhr im Sport24-OLYMPIA-Ticker) fast unisono zu Protokoll. "Es kann alles passieren, wir haben sicher Medaillenchancen. Du kannst aber auch gut springen und Vierter werden", meinte Stefan Kraft und benannte die direkte Konkurrenz mit den starken Slowenen, Norwegen, Deutschland und Japan.

Fettner als Team-Zugpferd

Österreichs Quartett bilden neben Kraft der Normalschanzen-Silbermedaillengewinner Manuel Fettner, Jan Hörl und Daniel Huber. Youngster Daniel Tschofenig blieb in den vier möglichen Bewerben jeweils nur die Reservistenrolle.

Während Hörl auf der Großschanze mit Platz neun einen "riesengroßen Schritt in eine positive Richtung" gesetzt haben wollte, rätselte sein Salzburger Landsmann Huber über Rang 20. Es hieß den Fokus im Eiltempo zurecht zu rücken: "Jetzt steige ich hier in den Lift ein und oben aus und dann konzentriere ich mich schon wieder auf morgen."

Fettner war als Siebenter am Samstag neuerlich der Beste. "Wir sind richtig gut aufgestellt. Aber es sind mindestens fünf, sechs Nationen noch da, die auch richtig gut aufgestellt sind. Es wird ein extremer 'Battle' werden, wenn wir eine Medaille holen wollen."

Der Tiroler freut sich auf das Team-Erlebnis, das so schön sei, weil die Last auf viele Schultern verteilt ist. "Ich hatte in der Vergangenheit relativ selten das Gefühl, dass das, was ich im Moment drauf hatte, auch ausreicht, um aufs Stockerl zu springen. Da habe ich mich oft viel wohler gefühlt im Team und dort meine besten Sprünge ausgepackt."

Wildhölzl: "Medaille keine Vorraussetzung"

Widhölzl hat diesbezüglich ein "Gefühl": "Im Teambewerb sind sie nicht ganz so im Tunnel drin, sie sind offener und der Teamspirit kommt mehr zum Tragen. Und wir haben einen guten Teamspirit in der Mannschaft." Von Platz eins bis fünf hält der Cheftrainer alle Platzierungen für seine Mannschaft möglich. "Voraussetzen kann man eine Medaille nicht, dafür sind zu viele gute Nationen am Start."

In Südkorea war vor vier Jahren in der Besetzung Kraft, Fettner, Gregor Schlierenzauer und Michael Hayböck nur "Blech" drin. Mit dem Respektabstand von 94 Punkten auf den Dritten Polen landete Österreichs Quartett zum erst dritten Mal im seit 1988 ausgetragenen Teambewerb außerhalb der Olympia-Medaillenränge. Premieren-Gold ging an Norwegen, Silber schnappte sich der nun amtierende Team-Weltmeister Deutschland.

Österreicher jagen Nummer 7

Beide Nationen wähnen sich auch jetzt im Aufwind. Marius Lindvik kürte sich am Samstag zum Champion, und die Bundesadler schöpften durch Bronze von Karl Geiger sowie Platz fünf von Markus Eisenbichler neuen Mut. "Heute war ein ganz wichtiger Wettkampf für uns - ob wir die Kurve kriegen oder nicht. Mit der Medaille ist klar, dass wir sie definitiv gekriegt haben", atmete Trainer Stefan Horngacher auf.

Sein früherer Teamkollege Widhölzl forderte indes, den Großschanzenbewerb schnell abzuhaken. "Man darf sich nicht zu lange mit dem aufhalten, in zwei Tagen haben wir einen Teambewerb", sagte der Tiroler am Samstag. "Da möchten wir wieder gut sein und haben auch eine Chance, vorne mitzumischen." Es geht um die siebente Medaille für Österreich in diesem Olympia-Bewerb. Mit je zwei sind die Medaillenfarben für die rot-weiß-roten Springer bisher gleichmäßig verteilt.

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