Mixed-Teambewerb Mo. ab 12:45 Uhr LIVE
ÖSV-Adler ohne Kramer bei Mixed-Premiere "Underdog"
06.02.2022Fettners Silber weckt Hoffnung im Mixed-Bewerb - Iraschko-Stolz bereit für weite Sprünge: "Meter, auf die die Jungs und ich hoffen" - Slowenien Favorit.
Acht Jahre nach dem Olympia-Debüt gehen die Skispringerinnen am Montag (12.45 Uhr im Sport24-LIVE-Ticker) erstmals zum zweiten Mal in einem Winterspiele-Programm über den Bakken. Allerdings nur einige davon, denn bei der Neuerung handelt es sich um das Mixed mit je zwei Startplätzen je Geschlecht. Die vor kurzem guten Medaillenchancen Österreichs in dieser Konkurrenz sind durch die corona-bedingte Absenz von Sara Marita Kramer gesunken. Aber es gibt Aufwind durch Silber von Manuel Fettner.
Es wurde bei den Österreichern nach dem Ergebnis der Einzelbewerbe von der Normalschanze aufgestellt. Demnach ist neben Fettner der zehntplatzierte Stefan Kraft mit von der Partie, aus der Frauen-Equipe werden die achtplatzierte Lisa Eder und die auf Platz zwölf gekommene Daniela Iraschko-Stolz dabei sein. Für Eva Pinkelnig und die für die wie Kramer corona-positive Jacqueline Seifriedsberger nachnominierte Sophie Sorschag sind diese Spiele damit sportlich zu Ende.
Iraschko-Stolz mit Kampfansage
Bei den rot-weiß-roten Frauen wurde ein am Sonntagnachmittag (Ortszeit) absolviertes offizielles Training miteinbezogen, am Eindruck vom Vortag änderte sich aber nichts. Das auch, da Iraschko-Stolz in Bezug auf ihre leidenden Beine Entwarnung gab. Die Lage entwickelte sich vorteilhaft: "Obwohl ich das Knie viel strapaziert habe, ist es nicht schlechter geworden." Die Arbeit mit dem Physiotherapeuten habe sich ausgezahlt. "Es ist nicht gut, es ist ein Defizit. Aber es ist absolut springbar."
Sie habe das Gefühl, dass sie von Sprung zu Sprung sicherer und besser werde. "Ich weiß, dass ich Potenzial habe, dass ich fünf bis zehn Meter weiter springen kann", sagte Iraschko-Stolz. "Das werden die Meter sein, auf die die Jungs und ich hoffen. Ich habe von uns allen das größte Steigerungspotenzial. Ich kämpfe."
Trotz allem weiß Kraft, dass die Chancen im Mixed durch Kramers Absenz gesunken sind. "Die Sara bräuchten wir wie die Butter am Brot, sie ist die beste Skispringerin der Welt", brachte es der Salzburger auf den Punkt. "Die bräuchten wir unbedingt, das ist unglaublich bitter." Die Stimmung im Team sei aber jedenfalls gut. "Wir sind eine lässige Truppe. Jeder hat gute Sprünge gezeigt."
Hoffen auf "Fettner-Effekt"
Fettner sah die Chance jedenfalls intakt. "Wir müssen alle vier einen guten Job machen, dann sehen wir was rauskommt. Eine Medaille ist immer drin." Männer-Cheftrainer Andreas Widhölzl hoffte in Bezug auf Eder und Iraschko-Stolz auch auf den 'Fettner-Effekt': "Wir schauen, dass wir den Drive von heute und den Spirit mitnehmen, sie mitziehen und dass alle morgen einen guten Job machen."
Den Mixed-Weltcup am 28. Jänner in Willingen hatte Slowenien vor Norwegen gewonnen. Österreichs Equipe mit Pinkelnig, Daniel Huber, Kraft und Kramer wurde knapp vor Deutschland Dritter. Dahinter landete Japan. Diese fünf Teams sollten auch diesmal die Medaillen untereinander ausmachen, wobei die Slowenen Favoriten sind. Sie holten im Frauen-Einzel Gold und Bronze. Bei den Polen sind die Männer zwar wiederstarkt, da fehlt es aber auf Seite der Frauen.