"Rangnick NICHT zu Bayern": Mit dieser Schlagzeile überrascht die deutsche "Bild" alle Fans. Unser Teamchef dürfte sich nach dem ÖFB-Cup-Finale zu Österreich bekannt haben.
Wien. Seit Wochen wurde diskutiert, jetzt herrscht Klarheit: Ralf Rangnick bleibt dem Fußball-Nationalteam als Teamchef über die EM im Sommer hinaus erhalten. Der 65-Jährige entschied sich gegen einen Wechsel zum deutschen Rekordmeister Bayern München, der um ihn geworben hatte. "Ich bin mit vollem Herzen österreichischer Teamchef. Diese Aufgabe macht mir unglaublich viel Freude und ich bin fest entschlossen, unseren eingeschlagenen Weg erfolgreich weiterzugehen", sagte Rangnick.
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Zuletzt hatte man laut Medienberichten und diversen Interviews von Bayern-Verantwortlichen eher von einer Entscheidung für die Bayern ausgehen müssen. Zwei Tage nach dem 2:2 der Münchner im Champions-League-Halbfinal-Hinspiel gegen Real Madrid kam nun alles anders. Der Arbeitgeber von ÖFB-Ass Konrad Laimer muss nach Absagen der Wunschtrainer Xabi Alonso (Bayer Leverkusen), Julian Nagelsmann (DFB-Teamchef) und nun Rangnick als Nachfolger des scheidenden Thomas Tuchel im Sommer also eine neue Variante aus dem Hut zaubern.
Rangnick: "Entscheidung für meine Mannschaft"
"Ich möchte ausdrücklich betonen, dass das keine Absage an den FC Bayern ist, sondern eine Entscheidung für meine Mannschaft und unsere gemeinsamen Ziele. Unsere volle Konzentration gilt der Europameisterschaft. Wir werden alles unternehmen, um dort so weit wie möglich zu kommen", verlautete Rangnick. Die Endrunde startet am 14. Juni in Deutschland. Die ÖFB-Elf trifft in der Gruppe D auf Frankreich (17. Juni), Polen (21. Juni) und die Niederlande (25. Juni). Das Überstehen der Gruppenphase samt Einzug ins Achtelfinale gilt als Minimalziel.
Dieses wäre durch einen Wechsel Rangnicks, auch wenn dieser erst nach dem Turnier erfolgt wäre, gefährdet gewesen. Das Teamchef-Thema hätte sowohl in der Vorbereitung als auch bei der Endrunde für Diskussionen gesorgt. Umso erfreuter war man im ÖFB-Lager, dass die intensiven Bemühungen, Rangnick von einem Verbleib zu überzeugen, von Erfolg gekrönt waren. "Wir sind extrem happy über seine Entscheidung. Wir haben verstanden, dass er zwei sehr attraktive Optionen hatte und haben ihm die Zeit gegeben, alles in Ruhe abzuwägen. Wir sind stolz, dass er sich für Österreich entschieden hat", sagte ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel.
Rangnick will auch bei WM 2026 für Furore sorgen
Auch ÖFB-Präsident Klaus Mitterdorfer freute sich über das "klare Bekenntnis" zu einer gemeinsamen Zukunft. "Wir waren immer sehr zuversichtlich, dass das Herz und der Teamspirit, aber auch die Gestaltungsmöglichkeiten sehr gute Argumente sind. Alle gemeinsam werden wir nun noch stärker in die EURO gehen", gab der Kärntner preis. Danach will Rangnick auch bei der WM 2026 mit dem ÖFB-Team für Furore sorgen, sein Vertrag läuft vorerst bis zum Ende der Qualifikation 2025 und würde sich bei einer WM-Teilnahme automatisch bis Sommer 2026 verlängern.
Ausstiegsklausel hat Rangnick keine, deshalb hätte der ÖFB bei einem Abwanderungswunsch Rangnicks erst sein Okay geben müssen. In der Gerüchteküche waren zuletzt diverse Millionen-Summen als Ablöseforderung gehandelt worden. Dieses Geld hätten die Münchner sicher gerne investiert, um das leidige Trainerthema endlich zum Abschluss zu bringen. Noch am Dienstagabend nach dem Real-Spiel hatten die Münchner Vereinsbosse optimistisch geklungen, von guten Verhandlungen mit dem ehemaligen Bundesliga-Trainer gesprochen und eine Entscheidung Rangnicks in Kürze angedeutet.
"Völlig überraschend. Rangnick nicht zu Bayern", titelte die "Bild" am Donnerstagvormittag. Das Trainerkarussell beim Tabellenzweiten der deutschen Bundesliga dreht sich damit munter weiter.