Red Bull Salzburg steht dank einer reifen Vorstellung in einer schwierigen Auswärtspartie an der Pforte zur neuen Champions-League-Ligaphase.
Die "Bullen" gewannen in Lublin gegen Dynamo Kiew am Mittwoch mit 2:0. Nach einer ähnlichen Leistung im Play-off-Retourmatch am Dienstag würde man im Herbst zum sechsten Mal in Folge mit den besten Fußballclubs Europas tanzen. "Es ist erst Halbzeit", merkte Trainer Pepijn Lijnders an, lobte aber den besonderen "Teamgeist" seiner Truppe.
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Guter Teamspirit
"Ein Team, das hier hinkommt ohne die richtige Stimmung in der Kabine, ohne das Herz und die Leidenschaft, gewinnt nicht auswärts gegen Dynamo Kiew", stellte Lijnders im Canal+-Interview fest. "Das ist ein großes Kompliment an die Burschen, denn dieser Teamspirit macht aus uns ein Team, das schwieriger zu bespielen ist. Das hat mir wirklich Spaß gemacht." Er sei "wirklich zufrieden mit dem Ergebnis, und auch zufrieden mit der Leistung", betonte der langjährige Vertraute von Jürgen Klopp.
Eine malische Co-Produktion von Moussa Yeo und Dorgeles Nene, der in der 29. Minute erfolgreich abschloss, hatte Österreichs Vizemeister und aktuellen Liga-Spitzenreiter in einer Drangphase der Ukrainer in Führung gebracht. Nach der Pause erhöhte Maurits Kjaergaard (50.) per Foulelfmeter auf 2:0. Anschließend rannte Kiew an und spielte sich einige Chancen heraus. Salzburg musste tiefer verteidigen und kassierte kein Gegentor - und vergab im Finish selbst auch die eine oder andere Möglichkeit.
Chancenverwertung macht den Unterschied
"Gutes Ergebnis für uns. Natürlich ist erst Halbzeit, wir haben noch ein Spiel", sagte Rechtsverteidiger Amar Dedic. "Wir hatten gute Chancen und haben die Chancen ausgenutzt." Kjaergaard urteilte, dass man in der Arena Lublin zwar kein schönes Spiel gesehen habe, "aber am Ende fliegen wir nach Hause mit 2:0." Auch dem Dänen zufolge hat die Chancenverwertung den Unterschied zwischen den zwei Teams gemacht.
"Das Spiel hatte alles", fasste es Lijnders zusammen. "Es gab Momente, wo wir unglaublich mit dem Ball waren, und Momente, wo wir unglaublich ohne den Ball waren. Und dann auch Phasen, wo wir nicht die richtigen Momente gefunden haben, um zu pressen. Da haben wir in der Mitte einfache Bälle verloren - genau das, was sie wollten für ihre Konterattacken." Laut Samson Baidoo konnte man sehen, "dass sie wirklich gut in den Kontern sind".
Junge Mannschaft
Doch die Salzburger Mannschaft mit einem Durchschnittsalter von knapp 22 Jahren wehrte alles ab und gab sich dabei - wenngleich mitunter Glück oder Unvermögen aufseiten Kiews dabei war - ziemlich abgezockt. Beim 3:3 im Rückspiel vergangene Woche gegen Twente Enschede hatte das noch anders ausgesehen. Sinnbildlich dafür sei der Elfmeter-Patzer von Kjaergaard genannt, der acht Tage später wieder vom Punkt antrat und diesmal einnetzte.
Salzburg hat nun fünf volle Tage Pause vor dem Rückspiel in Wals-Siezenheim, da die ursprünglich für Samstag angesetzte Bundesliga-Partie gegen den TSV Hartberg verschoben wurde. "Die Burschen haben jetzt alle drei Tage gespielt, jetzt können wir ihnen endlich einen Tag extra frei geben. Das wird uns auch helfen", sagte Lijnders.