Ende Oktober startet in Sölden der Ski-Weltcup. Einige Rennläufer kritisieren den frühen Auftakt und wünschen eine Anpassung des Weltcup-Kalenders.
Durch den kürzlichen Temperatursturz konnte der Riesenslalom-Hang auf dem Rettenbach-Gletscher in Sölden optimal vorbereitet werden. Der Auftakt des Ski-Weltcups Ende Oktober scheint geischert. Trotzdem kritisieren einige Ski-Stars den frühen Start der Saison.
So äußerte sich etwa Lara Gut-Behrami (32) gegenüber der Schweizer Zeitung "Blick" kritisch zum Sölden-Auftakt: "Wenn die Leute im Zielraum im T-Shirt rumlaufen und jene vor dem Fernseher Badehose tragen, ist das nicht logisch. Das weckt bei ihnen doch keine Lust, selbst Ski zu fahren."
Auch US-Rennläuferin Mikaela Shiffrin (27) kritisierte bereits den frühen Saison-Start: "Ich kann zwar jederzeit, auch bei warmen Temperaturen, in den mentalen Zustand kommen, um Rennen zu fahren. Aber macht das wirklich Sinn? Bis zu welchem Grad sollten wir unsere Umwelt an einen Zeitplan anpassen, den wir haben wollen? Oder sollten wir unsere Zeitpläne der Umwelt anpassen?"
Ski-Legenden sauer über Shiffrin
Über die Thematik des frühen Auftakts gibt es allerdings keinen Konsens im Ski-Zirkus. So reagiert etwa der fünffache Gesamtweltcupsieger Marc Girardelli (60) genervt auf die Aussagen von Shiffrin & Co. "Idole wie Shiffrin und Gut-Behrami sollten endlich damit aufhören, an dem Ast zu sägen, auf dem sie selber sitzen!", zitiert ihn der "Blick".
Auch Deutschlands Slalom-Altmeister Frank Wörndl (64, Weltmeister 1987) sieht das ähnlich wie Girardelli. Er wartet mit einem besonderen Vergleich auf: "Ich war gerade im Supermarkt, wo an der Kasse bereits zwei Monate vor Weihnachten Christstollen angeboten werden. Aus demselben Grund braucht die Ski-Industrie den Weltcup-Auftakt im Spätherbst. Die Menschen sollen durch die Rennen Appetit auf den Winter bekommen!", so der 64-Jährige.