Zu siegen ist das Ziel, aber "Speed Queen" Götschl hat noch Nachholbedarf. Rumpfhuber bekommt in Nordamerika eine letzte Chance.
Eine Woche nach den Herren legen auch die Ski-Damen in Lake Louise mit den Speed-Bewerben los. Die Abfahrt (Samstag/20:30 Uhr MEZ) und der Super G (Sonntag/20:00 MEZ) sind auch für die Frauen das erste "schnelle" Abtasten in der noch jungen Weltcupsaison. Großes Ziel der ÖSV-Damen ist, mit einem Sieg die beiden Podiumsplätze der ÖSV-Herren zu toppen.
Buder Abfahrts-Dritter
Andreas Buder war vergangenen Samstag
Abfahrts-Dritter gewesen, am Sonntag hatte sich Benjamin Raich im Super G
nur Aksel Svindal geschlagen geben müssen. An sich sollte man meinen, dass
Renate Götschl für zumindest einen Sieg am Wochenende gut ist. Aber die
Speed Queen, die vergangene Saison beide Speed-Kugeln gewonnen hatte, hat
nach ihrer Knie-Operation im Sommer noch einigen Nachholbedarf und für ihr
Saison-Debüt daher keine besonders hohen Erwartungen.
Götschl holte auf
"Ich bin in erster Linie froh, wieder
Schnee unter den Füßen zu spüren ein", sagte Götschl nach dem
Vorbereitungstraining in Sun Peaks, wo die Steirerin einigen Boden gutmachen
konnte. "Aber ich setze meine Erwartungen im ersten Rennen noch nicht so
hoch an", machte sich die 32-jährige keinen Druck. Mit einer sechsten
Abfahrts-Weltcupkugel würde sie zwar Franz Klammer überholen, "bis dahin ist
es aber noch sehr weit", so Götschl.
Meissnitzer letztes Mal in Lake Louise
Während Götschls
Ski-Zukunft offen ist, tritt Alexandra Meissnitzer zum letzten Mal in Lake
Louise und damit an jenem Ort an, wo sie sich 1999 am Zenit ihres
skifahrerischen Schaffens schwer verletzt hatte. "Ich denke weniger daran,
dass ich nach dieser Saison aufhöre. Ich konzentriere mich lieber darauf,
noch ein Rennen zu gewinnen", hat sich die 34-jährige Salzburgerin
vorgenommen.
Holaus auf Platz drei
Bei den ÖSV-Damen hat die Zukunft in den
Speed-Bewerben ohnehin längst begonnen. Da ist einerseits eine Maria Holaus,
die sich zwar diesen Sommer in Neuseeland wieder einmal am Knie verletzt
hat, beim ersten Training aber gleich mit Platz drei hinter Julia Mancuso
und Elisabeth Görgl brillierte. Die Tirolerin hat sich für die Saison viel
vorgenommen. "Ich will Podestplätze und den ersten Sieg. Dazu muss ich in
erster Linie aber unverletzt bleiben."
Favorittinnen Schild und Hosp
Neben Görgl, die sich nach ihrem
Wechsel zu Head auf Riesentorlauf und Super G konzentriert und vergangenen
Samstag in Panorama als Riesentorlauf-Zweite glänzte, sind da noch Jungstars
wie die 18-jährige Nicole Schmidhofer. Vor allem aber die beiden technisch
brillanten Weltcup-Top-Favoritinnen Marlies Schild und Nicole Hosp.
Beide können es auch in den Speed-Bewerben. Hosp hat bereits einen Super G gewonnen, Schild in Super G und Abfahrt zweite Plätze belegt - zuletzt beim vergangenen Finale im März. "Dort will ich in Lake Louise anschließen", hat sich die zweifache Slalom-Saisonsiegerin Schild für Lake Louise vorgenommen.
Rumpfhuber vor Karriere-Ende?
Am anderen Ende bewegt sich eine
Ingrid Rumpfhuber. Die Freundin von Hans Grugger musste in Lake Louise gegen
Katja Wirth, Kathrin Wilhelm und Silvia Berger in die Qualifikation um den
letzten Startplatz. Sollte sich die Oberösterreicherin bei den
Nordamerika-Rennen nicht durchsetzen, dürfte ihre Karriere wohl zu Ende sein.
Vorjahres-Saison kaum zu toppen
Damenchef Herbert Mandl ist
bewusst, dass die Vorjahres-Saison, in der seine Mädchen alle Weltcup
-Kugeln abgestaubt hatten, kaum zu toppen sein wird. "Aber wir wollen auf
jeden Fall wieder die Nummer eins sein. Und der Auftakt war bisher sehr
vielversprechend, sagte Mandl.
Die ÖSV-Teams für die Speed-Weltcuprennen in Lake Louise:
Abfahrt (10):
- Renate Götschl
- Nicole Hosp
- Andrea Fischbacher
- Alexandra Meissnitzer
- Elisabeth Görgl
- Marlies Schild
- Christine Sponring
- Maria Holaus
- Nicole Schmidhofer
sowie eine aus dem Quartett Silvia Berger, Kathrin Wilhelm, Katja Wirth und Ingrid Rumpfhuber.
Super G (11):
- Götschl
- Hosp
- Meissnitzer
- Görgl
- Schild
- Sponring
- Fischbacher
- Berger
- Wilhelm
- Anna Fenninger
- Holaus