Höhepunkt des Wettskandal: SV Grödig SPieler Taboga wolle zu MAnipulation anstiften.
Nächster Knalleffekt im Wettskandal um Bundesliga-Senkrechtstarter Grödig: Verteidiger Dominique Taboga (31) habe in der Winterpause vier Mitspieler für eine Spielmanipulation gewinnen wollen – das gab Team-Manager Christian Haas bekannt (siehe Interview rechts). Zu einer Schiebung soll es aber nie
gekommen sein.
Team deckte Verdächtigen Taboga dreiviertel Jahr
Brisantes Detail: Die Wett-Affäre blieb offenbar ein dreiviertel Jahr (!) geheim. Die vier Mitspieler – sie wollen wegen des laufenden Verfahrens ungenannt bleiben – dachten zuerst an einen Scherz, behielten es für offenbar deshalb für sich.
Erst am Dienstag gaben die Kicker in einer Krisensitzung des Vereins die bittere Wahrheit zu – am selben Tag, an dem die mutmaßliche Erpressung von Taboga durch den Ex-Nationalspieler Sanel Kuljic (36) durchsickerte –
ÖSTERREICH berichtete. Am Mittwoch konfrontierte
Grödig-Manager Haas Taboga mit den Vorwürfen – der Kicker gab alles zu und meinte: „Ich wusste vor lauter Schwierigkeiten nicht weiter.“ Für alle Genannten gilt die Unschuldsvermutung.
Taboga: „Ich hatte große finanzielle Probleme.“
Die Affäre erschüttert den gesamten österreichischen Fußball in seinen Grundfesten. Möglicher Hintergrund: Der 31-Jährige Niederösterreicher Taboga gab zu, herbe finanzielle Probleme gehabt zu haben.
Prompte Reaktion des Liga-Aufsteigers: Taboga wurde sofort gefeuert. Trotz der neuen Entwicklungen im Wett-Skandal bleibt der Innenverteidiger aber auf freiem Fuß. „Für uns wird er weiter als Opfer einer Erpressung angesehen“, sagt Karl-Heinz Pracher, Vize-Chef des Landeskriminalamts Salzburg. Sanel Kuljic, zweite Schlüsselfigur im Skandal, sitzt in der Justizanstalt Salzburg ein – das Landesgericht entscheidet heute über die Verhängung der Untersuchungs-Haft.
Grödig-Chef feuert Taboga (31)
„Der Vertrag wurde sofort aufgelöst“
ÖSTERREICH: Herr Haas, Taboga soll versucht haben Mitspieler für Spielmanipulationen anzustiften. Was sagen Sie dazu?
Christian Haas: Der Vorfall stimmt, die Spieler dachten aber an einen Scherz. Der Vertrag wurde sofort aufgelöst.
ÖSTERREICH: Wann hat sich das abgespielt?
Christian Haas: In der vergangenen Winterpause sprach er vier Kollegen an, drei sind noch bei uns in der Mannschaft.
ÖSTERREICH: Wie haben sich die Spieler verhalten?
Christian Haas: Sie haben sich geweigert. Ich bin stolz, dass sie mir das jetzt mitgeteilt haben. Natürlich wäre es mir lieber gewesen, sie hätten sich früher gemeldet. Um wen es sich handelt will ich nicht sagen.
ÖSTERREICH: Haben Sie Taboga damit konfrontiert?
Christian Haas: Ja, er gab es auch zu. Er sagte, dass er nicht mehr weiter wusste.