78.000 Fans

Stadthallen-Turnier mit neuem Zuschauer-Rekord

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Die 50. Auflage des Wiener Tennisturniers in der Stadthalle hat erneut einen Zuschauerrekord verzeichnet.

Turnierboss Herwig Straka verkündete mit Stolz, dass dieses Jahr auch am Qualifikations-Wochenende und dank der Abschiedsveranstaltung für Dominic Thiem um rund 5.000 Fans mehr und damit 78.000 Zuschauer gekommen sind.

"Man glaubt jedes Jahr, das ist das Highlight gewesen, aber wir haben wieder um einige tausend Zuschauer mehr gehabt, was letztes Jahr schon unmöglich schien", freute sich Straka. "Die Besucher sind letztlich die Bestätigung für das, was man tut." Das Feedback der ATP und auch der Spieler sei sehr gut. "Wir müssen trotzdem mit der internationalen Konkurrenz Schritt halten. Dieses Jahr war es die Exhibition in Saudi-Arabien, die uns den einen oder anderen Spieler weggenommen hat."

Das Niveau der Spiele sei dennoch großartig gewesen. "Das Farewell von Dominic Thiem war gebührend, jetzt blicken wir in eine Zukunft ohne ihn, und die ist rosig. Denn diese Abhängigkeit von nationalen Spielern haben wir nicht mehr", erklärte der 58-jährige Steirer. Sein Credo: "Wir wollen und müssen weiter wachsen." Dies sei finanziell sehr herausfordernd. Von den Zuschauern her sei man ebenso am Limit wie vom VIP-Bereich.

Warten auf mehr Platz

Im Rahmen der Bilanz-Pressekonferenz unterschrieben Straka und Erste-Bank-CEO Gerda Holzinger-Burgstaller eine weitere Verlängerung des Sponsorenvertrags bis 2027. "Wir wollen weiterhin Teil dieser Erfolgsgeschichte sein", meinte Holzinger-Burgstaller. Wachstum bedeutet freilich auch mehr Platz und dieser ist in der altehrwürdigen Stadthalle zumindest von den Zuschauern her fast unmöglich. Die seit Jahren angekündigte neue Arena für Kultur und auch Sport in St. Marx lässt weiter auf sich warten. Sportstadtrat Peter Hacker (SPÖ) versteht die Ungeduld. "Das ist eine zache Geschichte und ich verstehe, dass man da nachfragt, weil ich finde es auch zach", sagte er.

"Das ist das Schicksal, dem wir als öffentlicher Sektor unterliegen. Wir unterliegen dem Vergaberecht. Die Mechanismen sind von außen betrachtet abenteuerlich". Hacker sprach die Rechte der im Wettbewerb Unterlegenen an. "Die schöpfen das manchmal bis zum Obersten Gericht aus." Eine Beschleunigung könne nicht herbeigeführt werden, wenn nicht alle Schritte ordnungsgemäß abgewickelt sind.

Das zuletzt genannte Jahr 2029 für die Fertigstellung der neuen Halle in St. Marx traute sich Hacker nicht zu bestätigen. "Aber ich weiß, dass abhängig von den weiteren Schritten des Verfahrens, wir noch in diesem Jahrzehnt sind." Straka ergänzte, dass das benötigte Wachstum nicht ausschließlich auf die neue Halle beschränkt sei. "Die Lizenz gehört zur Zeit der Stadt und uns gemeinsam." Ein zusätzlicher Partner könne frisches Geld und vielleicht auch Spieler bringen. Diesbezüglich sei man mit der Stadt im Gespräch.

Masters kein Thema

Der Status ATP-1000 ist aktuell kein Thema, diesen könne man nur mit einer größeren Infrastruktur schaffen. "Aber auch das 500er war illusorisch und ist dann auch passiert. Never say never", so Straka. In Sachen Spieler wolle man 2025 Jannik Sinner zurückholen, da gibt es laut Straka auch eine mündliche Zusage. "Er liebt Wien und es hat heuer einfach nicht gepasst." Gleiches gilt für Daniil Medwedew, der den gleichen Vertrag verlängern will. Man wolle auch neue Gesichter dem Wiener Publikum zeigen.

In der weiteren Zukunft sind auch kombinierte Events mit Frauen in Wien ein Thema. "Es gibt auch virtuelle combined Events, also nicht in der gleichen Stadt, aber im gleichen Land zur gleichen Zeit wie zum Beispiel Linz und Wien. Man kann aber auch in zwei Hallen gleichzeitig spielen." Dass man dann nur noch an einem Termin insgesamt weniger Aufmerksamkeit haben könnte, bestreitet Straka. "Du hast mehr Aufmerksamkeit - das ist international bewiesen. Eins plus eins ist drei, was das betrifft."

Nicht ganz so viel Aufmerksamkeit wie erhofft hat die Tennis-Ausstellung erzielt, diese Sammlung u.a. mit einigen Pokalen ist auch noch in der Herbstferienwoche bis 3. November offen. Es werde auch kommendes Jahr eine Ausstellung gebe, kündigte Straka an.

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