Krimi in Köln

24:26 - Unser Handball-Märchen endet mit bitterer Niederlage gegen Island

24.01.2024

Unsere Handball-Helden verlieren den EM-Showdown gegen Island nach herorischer Aufholjagd mit 24:26.

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Österreichs Handballer haben die Chance auf eine absolute Topplatzierung bei der EM in Deutschland im letzten Hauptrundenspiel verpasst. Gegen Island unterlag eine sichtlich müde ÖHB-Auswahl am Mittwoch in Köln trotz Aufholjagd nach der Pause mit 24:26 (8:14). Die Außenseiterchance auf das Halbfinale ließ man damit ebenso liegen wie das Spiel um Platz fünf. Eine Trostpflaster gab es aber doch noch: Mykola Bilyk und Co. winkt ein Ticket für die Olympia-Qualifikation.

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Nach der 32:35-Niederlage Ungarns gegen Frankreich stand fest, dass Österreich Hauptrundengruppe 1 punktegleich mit Ungarn (3./Spiel um 5) und Island (5.) auf Platz 4 beendet. Damit landet man im Abschlussranking auf dem achten Rang und stellt die bisherige Bestleistung von der Heim-EM 2020 ein. Als Draufgabe darf man sich große Hoffnungen machen, sich in der Olympia-Quali zu versuchen. Dort kämpfen zwölf Teams zwischen 14. und 17. März in drei Vierergruppen um je zwei, insgesamt also sechs Tickets für Paris. Feststehen würde das aber erst am Samstag. Bedingung ist der Triumph von Afrika-Cup-Gastgeber Ägypten, der erst das Halbfinale gegen Tunesien überstehen muss.

So oder so zog Teamchef Ales Pajovic ein erstes positives Resümee. "Wir haben alles probiert und hatten in den letzten Minuten in Überzahl die Chance auf die Führung. Aber Respekt an meine Mannschaft, sie hat alles gegeben", betonte der Slowene im ORF-Interview. Auch Kapitän Bilyk strich das Positive hervor. "Wir haben in diesem Turnier Großes geleistet", stellte der Kiel-Legionär fest. Unabhängig von der Endplatzierung könne man diese Endrunde durchaus über die Heim-EM 2020 stellen. "So knappe Partien gegen unglaublich starke Gegner - wenn man das mit der Heim-EM vergleicht: Da konnten wir die Mannschaften, gegen die wir hier gepunktet haben, nicht ärgern."

Einbruch in Halbzeit 1

Dank der Genesung von Abwehrchef Lukas Herburger konnte Österreich in Vollbesetzung antreten, Island musste hingegen u.a. auf den verletzten Spielmacher Gisli Kristjansson verzichten. Rot-Weiß-Rot erwischte aber einen schwachen Start mit zu vielen Fehlwürfen und hatte es einzig Constantin Möstl zu verdanken, nicht weiter als mit 2:4 (8.) ins Hintertreffen zu geraten. Der Goalie parierte alleine in der ersten Viertelstunde acht Versuche und ermöglichte seiner Truppe in der 14. Minute die erstmalige Führung (5:4.).

Die war aber schnell wieder weg, weiter tat sich eine von bisher sechs harten Partien mitgenommene ÖHB-Truppe vorne schwer und lief einem Rückstand nach. Island stellte auf 8:6 (20.) und 10:8 (24.) und erhöhte in der 26. Minute erstmals auf Plus-3 bzw. nach zwei der auffällig vielen technischen Fehler der Österreicher auf Plus 5 (13:8/28.). Auch dem 7:6-Überzahlspiel war diesmal kein Glück beschieden, die Sechs-Tore-Führung der Isländer zur Pause schien eine kleine Vorentscheidung zu bringen.

Teamgeist unserer Euro-Helden überragend

Doch einmal mehr bewies Österreich Kampfgeist, unterband das schnelle Spiel der Isländer und kam mit einem 6:1-Lauf auf 14:15 (37.) heran. Besonders auffällig agierte weiterhin Möstl, der dem zuvor zweimal verwerfenden Tobias Wagner den 15:15-Ausgleich ermöglichte (41.). Island schien völlig von der Rolle, Weber gelang per Siebenmeter sogar die 16:15-Führung (43.). Die Partie stand bis zum Ende auf Messers Schneide, die Zwei-Tore-Führung der Isländer (22:20/54.) war kein Fingerzeig. In einer dramatischen Schlussphase war erst das 26:24 für Island die Vorentscheidung. Österreich konnte in Unterzahl nicht mehr herankommen.

Wagner wirkte nach der zweiten Niederlage in Folge geknickt. "Natürlich sind wir enttäuscht, dass es so gelaufen sind. Die erste Hälfte war die mit Abstand schlechteste von uns im ganzen Turnier, aber mit dem Kampf in der zweiten Hälfte können wir zufrieden sein." Kritik vom Kreisläufer gab es an den Zuschauern in Köln. "Schade, dass das deutsche Publikum unsere Leistung nicht wertschätzt und uns auspfeift - wahrscheinlich weil sie wissen, dass sie gegen uns mehr Glück als Verstand gehabt haben", sagte Wagner im ORF. Deutschland hatte gegen die Österreicher am Samstag im Finish ein 22:22-Remis gerettet.

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