Comeback
Allen läuft schon wieder
17.04.2008
Zehnt Tage nach ihrem furchtbaren Sturz beim Triathlon-Weltcup in Neuseeland hat Kate Allen wieder mit dem Training begonnen. Unter Schmerzen.
Das Gesicht ist verkrustet, die rechte Hand geschient, die genähte Unterlippe ist am Verheilen. Doch die größten Probleme bereitet die Rippenprellung. Der Brustkorb schmerzt bei jedem Schritt. Kate Allen versucht dennoch, es positiv zu sehen: „Ich bin froh, dass ich mich wieder richtig bewegen darf.“ Inzwischen hat die 37-jährige Wahl-Tirolerin mit dem Lauf-Training begonnen. 60 Minuten, ganz locker. Anschließend ging’s auf den Rad-Ergometer. Mit dem Schwimmen muss sie noch bis nächste Woche warten. „Wir suchen noch ein geeignetes 50-Meter-Becken“, sagt Ehemann und Betreuer Marcel Diechtler, der Schwimm-Trainer John Beckworth extra aus Australien einfliegen lässt.
Unternehmen Olympia
Noch glaubt Kate felsenfest an ihre
Olympia-Chance. „Jede Sekunde“, wie sie versichert. „Nicht einmal
unmittelbar nach meinem Sturz habe ich daran gezweifelt.“ Den 18. August hat
Allen im Kalender rot eingeringelt. An diesem Tag will sie ihren
Olympia-Sieg verteidigen. Und bis dahin zählt jeder Tag. Bereits am 10. Mai
will sie wieder auf der Höhe sein, um bei der EM in Lissabon ihr
Olympia-Ticket zu lösen. Sollte das nicht gelingen, müsste sie bei der WM in
Vancouver (8. Juni) eine Top-5-Platzierung schaffen. Allen: „Es ist zwar
nicht angenehm, wenn sich alles auf diesen einen Wettkampf zuspitzt, aber
ich weiß, dass ich es schaffen muss, und das ich es schaffen kann.“
Keine Schuldzuweisungen
Obwohl die Olympiasiegerin beim
verhängnisvollen Sturz laut Untersuchung des Triathlon-Weltverbandes
schuldlos war, verzichtet sie auf Schuldzuweisungen. „Ich bin keinem böse –
das würde mir nur unnötig Energie kosten. In meiner Gedankenwelt gibt’s in
den nächsten Wochen nur eines: Olympia in Peking.“
Von Knut Okresek/ÖSTERREICH