Football:

Vikings fordern im ELF-Finale Titelverteidiger Rhein Fire

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Die Vienna Vikings können am Sonntag (15.30 Uhr/live ORF Sport+, Puls24) in der European League of Football.

Das ungeschlagene Team von Headcoach Chris Calaycay fordert im Finale in Gelsenkirchen vor über 40.000 Fans Titelverteidiger Rhein Fire aus Deutschland heraus. Für beide Clubs geht es um den zweiten Titel, der Sieger darf sich Rekord-Champion nennen. "Das sind die Topteams in Europa, es kann ein 'high-scoring-game' werden", sagte Calaycay.

Sensationsjagd vor Rekord-Fankulisse

Die Vikings gewannen den stärksten europäischen Football-Bewerb in ihrer Debütsaison 2022. Ein Jahr später triumphierte Rhein Fire, das Team des NFL-erfahrenen Cheftrainers Jim Tomsula blieb dabei unbesiegt. Das könnten die Wiener, die ihre zwölf Grunddurchgangsspiele und das Halbfinale (47:31 gegen Paris Musketeers) allesamt siegreich bestritten, nun auch schaffen. Die Krönung soll im Schalker Fußball-Tempel erfolgen, wo auf beide Teams eine Rekord-Fankulisse wartet.

"Das ist in vielen Punkten das größte Spiel für uns. Es ist das größte Stadion mit der größten Zuschauerzahl. Und es ist auf dem höchsten sportlichen Niveau", erklärte Calaycay bei einem Medientermin in Wien. "Wir spielen in Deutschland gegen ein deutsches Team, das wird also sehr laut. Das ist unsere Chance, auf so einer Bühne zu zeigen, was wir können." Ähnlich sah das Vikings-Quarterback Ben Holmes: "Es ist kein Match wie jedes andere. Aber am Ende des Tages gehst du raus und stellst dich auf gegen ein anderes Footballteam. Wir versuchen es, simpel zu halten."

Rhein Fire hat quasi ein Heimspiel und wird speziell in Deutschland als Favorit gehandelt. Das Team um Star-Runningback Glen Toonga hat heuer ein Spiel verloren, allerdings war dies Anfang Juni gegen die Madrid Bravos (10:22). Seitdem haben sich die Düsseldorfer, die ihre Heimspiele in Duisburg austragen, in Form und auf die Siegerstraße gebracht. Im Halbfinale wurde Stuttgart Surge in einem Regen-Krimi mit 29:23 nach Verlängerung besiegt.

"Wir werden medial unterschätzt"

Calaycay hat großen Respekt vor der Tomsula-Truppe, sieht sein Team aber nicht als Underdog. "Ich glaube, dass wir medial unterschätzt werden. Es wurde gesagt, wir hatten die leichtesten Gegner, eine schlechte Conference und dass wir nicht so gut sind, wie jeder glaubt. Aber es gibt Fakten: Wir sind zwei Grunddurchgänge hintereinander ungeschlagen", meinte der 48-Jährige. Holmes ergänzte: "Wir haben ein richtig gutes Team zusammen. Wir alle haben großes Vertrauen ineinander und so wollen wir auch auftreten. Du darfst in solchen Spielen nicht ängstlich sein. Du musst da alles am Platz lassen."

Beide Teams haben noch nie gegeneinander gespielt, das Finale birgt daher einige unbekannte Variablen. Nicht dazu gehört Fire-Star Toonga, der in dieser Saison schon 31 Touchdowns erzielt hat. Der 29-jährige Brite traf vor zwei Jahren, damals mit den Hamburg Sea Devils, im Endspiel auf die Vikings - und zog den Kürzeren. Den Runningback wollen die Wikinger nun erneut frühzeitig stoppen. Calaycay kann personell fast aus dem Vollen schöpfen. "Wir sind gesund wie noch nie, es fehlen nur zwei Spieler."

Chance auf perfekte Saison

Der Traum von der perfekten Saison spielt übrigens beim Team aus Simmering, das am Freitag nach Deutschland fliegt, keine Rolle. "Wir starten jede Woche bei Null, als ob das Match davor nicht mehr existieren würde. Du versuchst immer wieder auf 1:0 zu stellen. Ich denke nur an Rhein Fire und möchte am Ende der Woche wieder bei 1:0 sein", erklärte US-Spielmacher Holmes. Calaycay hat diese "1-und-0-Routine" eingeführt. "Es zählt immer nur die eine Woche, in der wir spielen. Da wollen wir ungeschlagen bleiben, 1:0. Das steht auf unseren Dressen und in jeder Textmessage, die ich an das Team schreibe."

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