Wien-Marathon

Aschewolke sorgt für "Super-Gau"

16.04.2010

Zahlreiche ausländische Läufer schaffen es nicht mehr bis Sonntag nach Wien.

Zur Vollversion des Artikels
Zur Vollversion des Artikels

Bis auf zwei Kenianer sind die Eliteläufer für den Marathon am Sonntag in Wien (Start 09:00 Uhr Reichsbrücke) bereits vollzählig in Österreich versammelt, vermutlich ein paar Tausend Hobbyläufer sitzen allerdings gegenwärtig auf Europas Flughäfen fest. Wegen der isländischen Vulkanasche wurde ab Freitagnachmittag auch der heimische Luftraum gesperrt. Auf den Ausgang des VCM wird sich der lahmgelegte Luftverkehr nicht auswirken, die kenianischen Favoriten Felix Limo, Paul Biwott, Luke Kibet und Joseph Maregu peilen Zeiten unter 2:07 an.

VCM-Organisator Wolfgang Konrad bezeichnete die Sperre des heimischen Luftraumes als "worst case" und "Supergau". Von den über 32.500 gemeldeten Läuferinnen und Läufern - das bedeutet Rekord - sind 24.841 Österreicher, die übrigen stammen aus 107 Nationen. "Wir hoffen, dass zumindest viele der 2.500 Deutschen jetzt mit dem Auto oder Zug kommen. Wir müssen versuchen, den langfristigen Schaden abzuwenden und wollen ein sympathisches Signal zu all jenen schicken, die nicht kommen können. Die Enttäuschung ist natürlich auf beiden Seiten groß", meinte Konrad.

Zurückhaltende Prognosen
Das Eliterennen wird der Vulkanausbruch auf Island nicht erschüttern, denn die Topstars befinden sich bereits in der Bundeshauptstadt, allen voran Felix Limo. Der 15-km-Straßenlauf-Weltrekordler hat in seiner Karriere u.a. die Läufe über 42,195 Kilometer in London (2006), Berlin (2004), Chicago (2005) und Rotterdam (2004) gewonnen. Seine Bestzeit steht bei 2:06:14 Stunden, viermal ist er bereits Zeiten von unter 2:07 Stunden gelaufen. Nach einer überstandenen Rückenverletzung will der 29-Jährige an seine bis 2007 erzielten Erfolge anschließen.

"Die Sonne wartet nicht auf den König", lautet übersetzt das Motto von Limo, das er wie folgt interpretiert haben will. "Der Erfolg kommt nur mit harter Arbeit. Wer schläft, verpasst den Tag", erläuterte der Afrikaner. Mit Kibet ist auch der Wien-Sieger und Weltmeister von 2007 am Start. "Der Erfolg in Wien war ein Sprungbrett und hat viel bedeutet, damit hatte ich mich für die WM qualifiziert", sagte der 27-Jährige, der eine Bestzeit von 2:08:52 zu Buche stehen hat. Den nach Limo (2:16:14) zweitbesten persönlichen Rekord des Wien-Feldes stehen hat Biwott (2:07:02), der sich mit Prognosen für Sonntag aber zurückhält.

Stärkstes Feld aller Zeiten
Mit dabei ist auch Maregu, der im Vorjahr im Rahmen des "Rookie"-Konzeptes beim VCM in 2:09:25 Stunden Dritter wurde und diese Zeit unterbieten möchte. In Wien wartet man aus dem Elitefeld noch auf das Eintreffen von Wilson Kigen und Nathan Naibei, doch auch ohne das Duo ist ein hochklassiges Feld am Start. "Es ist von der Papierform her das stärkste Feld, das wir je in Wien hatten. Wir haben eine ziemlich massive erste Gruppe, eine zweite um Günther Weidlinger und dahinter noch eine dritte", erklärte Renndirektor Mark Milde. Die angepeilten Zeiten der Gruppen sind 2:07, 2:10 und 2:12 Stunden.

Den Wien-Rekord bei den Männern hält seit 2008 der Kenianer Abel Kirui mit 2:07:38 Stunden, bei den Frauen seit 2000 die Italienerin Maura Viceconte mit 2:23:47. Günther Weidlinger (2:10:47) und Andrea Mayr (2:30:43) gehen bei der 27. Auflage des Vienna City Marathons auf ihre österreichischen Rekorde los.

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel