WADA prüft

Auch Viagra auf Doping-Liste?

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Die Welt Anti-Doping Agentur vermutet, dass ein Viagra-Wirkstoff die Sauerstoffaufnahme des Blutes verbessert.

Die Potenzpille Viagra hat möglicherweise auch für Sportler eine leistungssteigernde Wirkung. Ob das "Wundermittel" mit dem Wirkstoff Sildenafil auf die Liste der verbotenen Mittel gesetzt wird, will die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) aber erst nach detaillierten Untersuchungen und gründlichen Studien entscheiden.

Viagra-Prüfung
"Es gibt Aussagen, die vermuten lassen, dass Viagra leistungssteigernd ist. Das wird derzeit geprüft", sagte WADA-Chef John Fahey am Sonntag (Ortszeit) nach einer Tagung des Exekutivkomitees in Montreal. "Wir ignorieren das Problem nicht, aber bisher ist keine Entscheidung gefallen, es gibt auch keine Wahrscheinlichkeit in eine positive oder negative Richtung", meinte der Australier. Erst nach Abschluss und Diskussion der von der WADA in Auftrag gegebenen Studien soll laut Fahey entschieden werden, ob Viagra auf die regelmäßig ergänzte Doping-Verbotsliste gesetzt wird.

Experten-Streit
Das eigentlich für spezielle Herzkrankheiten entwickelte und heute millionenfach als Potenzpille verschriebene Medikament wird unter Sportlern offenbar immer beliebter. Noch sind die Effekte für die Leistungsfähigkeit von Athleten nicht genügend erforscht - die Experten sind sich nicht einig. Vor allem in Höhenlagen soll die hellblaue Pille die von Leistungssportlern gewünschte Wirkung haben: Sildenafil weitet die Blutgefäße - auch in der Lunge - und verbessert die Sauerstoffaufnahme des Blutes. Es erhöht außerdem die Auswurfleistung des Herzens.

Durch die Annahme eines Memorandums besiegelte die WADA nun auch offiziell die künftige Zusammenarbeit mit Interpol. Ein französischer Polizei-Offizier soll als Verbindungsmann zwischen dem Interpol-Hauptquartier in Lyon sowie der WADA und den nationalen Anti-Doping-Agenturen fungieren. Nach Meinung von WADA-Chef Fahey werde dies zu "bedeutenden Ergebnissen" im weltweiten Kampf gegen Doping führen. Aktuelle hochkarätige Dopingfälle hätten gezeigt, wie wichtig der Informationsaustausch zwischen nationalen Strafverfolgungsbehörden und Anti-Doping-Agenturen ist, um Dopingsündern - auch ohne positives Testergebnis in Training oder Wettkampf - auf die Spur zu kommen.

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