U--Haft
Auf der Jagd nach dem Doping-Paten
21.03.2009
Nach der ÖSTERREICH-Story, wonach ein 32-jähriger Radprofi wegen Verdachts auf Dopinghandel verhaftet wurde, warf ihn dessen Verein hinaus.
„Bei der verhafteten Person handelt es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um Christof K., der seit 2007 bei unserem Team unter Vertrag stand.“ So reagierte der oberösterreichische Profi-Verein RC Wels Gourmetfein auf die jüngsten Enthüllungen.
Wie berichtet, waren der gebürtige Kärntner sowie ein Wiener Apotheker verhaftet worden. Das Delikt: Handel mit Dopingmitteln (EPO, Testosteron). K. wurde in U-Haft genommen. Was aber seine Teamführung nicht sofort mitbekommen hatte: „Seit Tagen versuchten die Teamleitung sowie seine Sportkameraden, Verbindung zu ihm herzustellen, auch bei der (...) Pressekonferenz blieb er unentschuldigt fern. Nun wissen wir alle den Grund.“
Der Verein reagierte jedenfalls prompt und gab auf seiner Homepage bekannt, „dass wir ab sofort die Zusammenarbeit mit Christof K. beenden“.
Währenddessen wird das Zittern in der heimischen Sportszene zu einem Erdbeben. Wie von Ermittlerseite durchsickerte wird gegen Dutzende schwarze Doping-Schafe ermittelt. Wie bereits berichtet, gab es zahlreiche Hausdurchsuchungen, abgehörte Telefonate und Panik-Reaktionen. So berichten Insider, dass eine gigantische Menge von verbotenen Präparaten hektisch ins Ausland geschafft wurde.
In den nächsten Tagen soll geklärt werden, wie groß das Doper-Netzwerk ist. Möglich wurden die effektiven Polizeiermittlungen erst durch das neue Antidoping-Gesetz, das am 1. August 2008 in Kraft trat. Doping-Jäger Hans Holdhaus ist jedenfalls zuversichtlich, dass Drahtzieher und Nutznießer gleichermaßen ans Licht kommen: „Das wäre ein großer Schlag gegen die Doping-Mafia.“
Zentrale Figur
Wer sind die Kunden des verhafteten Rad-Profis?
Insider vermuten, dass K., für den natürlich die Unschuldsvermutung gilt,
nur ein Handlanger ist. Doch inzwischen wurde bekannt, dass der Profi im
Verhör ausgepackt haben soll. Die Sportszene zittert – und mit ihr die
zentrale Figur. Beim „Doping-Paten“ könnte es sich um einen umtriebigen
Manager handeln.
ÖSTERREICH: Wird der „Fall K.“ helfen, das Doping-Problem
in den Griff zu bekommen? (okk) |