Serbische Nummer 1 am 30. Geburtstag Mahuts zu stark für den Franzosen.
Die Top Sieben im Herrenfeld der Tennis-Australian-Open sind problemlos ins Achtelfinale eingezogen. Nach Rafael Nadal (ESP-2), Roger Federer (SUI-3) und Tomas Berdych (CZE-7) am Vortag kamen am Samstag Novak Djokovic (SRB-1), Andy Murray (GBR-4), David Ferrer (ESP-5) und Jo-Wilfried Tsonga (FRA-6) ohne Satzverlust weiter. Bei den Damen waren Petra Kvitova (CZE-2) und Maria Scharapowa (RUS-4) souverän.
Keine Geschenke für Geburtstagskind
Djokovic verpatzte Nicolas Mahut mit einem 6:0,6:1,6:1 dessen 30. Geburtstag gründlich. Lediglich 74 Minuten benötigte der Weltranglisten-Erste, um sich sozusagen des Franzosen zu entledigen. Der bedauernswerte Weltranglisten-81. war jedoch durch eine Knieverletzung gehandicapt. "Viele dachten, dass er aufgeben würde", anerkannte Djokovic. "Doch er hat zu Ende gespielt. So alle Achtung und alles Gute zum Geburtstag."
Während der mit seinem Spiel sehr zufriedene Titelverteidiger in seinen drei bisherigen Partien nur insgesamt zehn Games und in seinen jüngsten acht Melbourne-Matches keinen Satz abgegeben hat, tritt Murray immer stärker auf. Mit 6:4,6:2,6:0 siegte der Brite in einem unterhaltsamen Spiel ebenso gegen einen Franzosen, nämlich Michael Llodra. Murray liegen Spieler aus Frankreich, 25 von bisher 26 Partien gegen sie hat er gewonnen.
Monfils rutscht gegen Kukuschkin aus
Programmgemäß wäre mit Gael Monfils (14) ein weiterer der "Grande Nation" sein nächster Gegner gewesen, doch der unterlag überraschend Michail Kukuschkin 2:6,5:7,7:5,6:1,4:6. Der kasachische Außenseiter hatte in Satz drei schon auf das Match serviert, sah sich dann im fünften Durchgang aber sogar mit einem Break in Rückstand. Schließlich fixierte der Weltranglisten-92. doch noch seinen absolut größten Karriere-Erfolg.
Julien Benneteau wurde durch ein 6:4,6:7(3),6:7(4),3:6 gegen den Japaner Kei Nishikori (24) zum vierten französischen Drittrunden-Verlierer des Tages. Tsonga hielt seine Nationalfarben allerdings mit einem 6:2,6:2,6:2 gegen den Portugiesen Frederico Gil ebenso hoch wie Richard Gasquet (17) mit einem überraschenden 6:3,6:3,6:1 gegen den als Nummer neun gesetzt gewesenen Serben Janko Tipsarevic.
Tsonga im Hoch
Tsonga ist heuer - abgesehen vom Einladungsturnier in Kooyong - noch unbesiegt, nachdem er sich Anfang Jänner den Doha-Titel geholt hatte. "Es ist bei mir meistens so, dass ich von Match zu Match besser spiele", wurde der Melbourne-Finalist 2008 auf der ATP-Homepage zitiert. Für den 26-Jährigen geht es am Montag gegen Nishikori um sein viertes Australian-Open-Viertelfinale in fünf Jahren.
Gasquet trifft nun auf Ferrer. Der Auckland-Sieger ist 2012 auch noch unbesiegt, da fügte sich das 7:5,6:2,6:1 gegen Juan Ignacio Chela (27) gut ein. Der Argentinier war einer von acht Spielern in Runde drei mit 30 Jahren oder älter. So viele waren es seit Einführung des 128er-Rasters 1972 noch nie. Lokalmatador Lleyton Hewitt als einer von ihnen spielte spätabends gegen den Kanadier Milos Raonic (23) um ein Duell mit Djokovic.
Top-5 bei den Damen im Achtelfinale
Im Damen-Feld stehen immerhin die ersten fünf der Setzliste im Achtelfinale. Caroline Wozniackie (DEN-1), Wictoria Asarenka (BLR-3) und Li Na (CHN-5) hatte es am Freitag geschafft, Petra Kvitova (CZE-2) und Maria Scharapowa (RUS-4) zogen nach. Jede aus dem Quintett hat die Chance, Melbourne als Weltranglisten-Erste zu verlassen. Lokalmatadorin Samantha Stosur (6) hatte dies mit einen Erstrunden-Out früh verpasst.
Pleiten für Swonarewa und Bartoli
Zwei Top-Ten-Spielerinnen mussten am Samstag die Segel streichen. Die Russin Wera Swonarewa (7) zog gegen ihre Landsfrau Jekaterina Makarowa 6:7(7),1:6 den Kürzeren, die bekommt es nun mit Serena Williams (12) zu tun. Die Ungarin Greta Arn hatte beim 1:6,1:6 gegen das US-Ass keinen Auftrag. Mit Marion Bartoli (9) folgte eine Französin durch ein 3:6,3:6 gegen die Chinesein Zheng Jie ihren Landsleuten aus dem Turnier.
Sara Errani kam durch ein 6:7(6),6:0,6:2 gegen die Rumänin Sorana Cirstea weiter. Es ist das erste Grand-Slam-Achtelfinale für die Italienerin, sie trifft nun auf Auckland-Siegerin Zheng. Zudem schaltete Sabine Lisicki (14) die Russin Swetlana Kusnezowa (18) 2:6,6:4;6:2 aus, steht als zweite Deutsche neben Julia Görges (22) unter den letzten 16. Die Serbin Ana Ivanovic (21) besiegte die US-Amerikanerin Vania King 6:3,6:4.
Ivanovic bekommt nun Kvitova vorgesetzt, sie hat alle bisherigen drei Duelle mit der Wimbledon-Siegerin gewonnen. Kvitova ist dennoch Favoritin, gegen Maria Kirilenko (27) profitierte sie bei 6:1,1:0 von der Aufgabe der Russin wegen einer Bein-Muskelblessur. Scharapowa machte beim 6:1,6:2 gegen die deutsche Angelique Kerber (30) einen starken Eindruck. "Vom ersten Punkt an habe ich wirklich aggressiv gespielt", sagte sie.
Paszek-Aus im Doppel
In der 2. Runde des Damen-Doppels erwischte es die Vorarlbergerin Tamira Paszek mit ihrer deutschen Partnerin Jasmin Wöhr mit 0:6,0:6 gegen Daniela Hantuchova/Agnieszka Radwanska (SVK/POL-8) böse, das Match dauerte aber doch 62 Minuten. Am Sonntag kommt es in der 1. Mixed-Runde zum Österreicher-Duell. Iveta Benesova/Jürgen Melzer (CZE/AUT) spielen gegen Nuria Llagostera Vives/Oliver Marach (ESP/AUT).