Die Oberösterreicherin Sybille Bammer ist am Freitag wie erwartet gegen die als Nummer 16 gesetzte Yanina Wickmayer in der zweiten French-Open-Runde ausgeschieden.
Während Jürgen Melzer am Freitag mit einem Vier-Satz-Sieg über den Franzosen Nicolas Mahut die dritte Runde erreicht hat, musste Sybille Bammer nach ihrem zweiten Paris-Auftritt die Koffer packen. Die 30-jährige Oberösterreicherin unterlag nach kuriosem Matchverlauf der Weltranglisten-16. Yanina Wickmayer nach 2:31 Stunden mit 6:7(4),6:1,5:7 und war danach über vergebene Chancen gepaart mit Pech doch enttäuscht.
"Verflixter 17. Platz"
"Der Platz 17 ist anscheinend
nicht mein Platz, da habe ich in den letzten Jahren immer mit Pech
verloren", erinnerte sich Bammer u.a. an die Vorjahrs-Zweitrunden-Niederlage
gegen die Ungarin Melinda Czink. Damals hatte sie mit 8:10 im dritten Satz
verloren. Diesmal war es zwar nicht ganz so knapp, doch auch gegen die zehn
Jahre jüngere Belgierin war ein Sieg in Griffweite.
"Es war viel Pech, zum Teil war ich selbst schuld und sie hat halt wirklich viele Linienbälle und Netzroller gehabt", sagte Bammer. Im Tie-Break des ersten Satzes führte die Tennis-Mama, die diesmal von Straßburg her mit dem Auto nach Paris gereist ist, beispielsweise schon mit 4:0. Dann verzeichnete Wickmayer aber einen ihrer Netzroller. "Da hat sich Sybille sichtbar so geärgert, dass sie auf jeden weiteren Ball sofort einen Fehler gemacht hat vor lauter Wut. Das ist zu schnell gegangen", erzählte Coach Jürgen Waber.
Bammer war nach dem Tie-Break zu einer WC-Pause und wohl auch zum Beruhigen vom Platz gegangen. "Ich war so verärgert, dass ich mich gefragt habe, wo ist eigentlich die Wickmayer hingekommen, als ich wieder auf dem Platz war", gestand Bammer lachend. "Dabei war sie eh da." Ergebnismäßig im zweiten Satz allerdings nicht, Satz zwei ging glatt mit 6:1 an die Ottensheimerin.
Der dritte Satz verlief zunächst aber wieder schnell zu Gunsten der Belgierin, die wegen dreifacher inkorrekter Angaben über ihren Aufenthaltsort in Sachen Dopingkontrolle zunächst im November 2009 für ein Jahr gesperrt, dann aber vor Saisonbeginn wieder freigesprochen worden war. "Bis zum 3:0 kann ich mir keinen Vorwurf, da hat sie vier Linienbälle und zwei Netzroller gehabt - was soll ich da machen?" Bei 3:5 wehrte Bammer noch zwei Matchbälle ab und holte das Rebreak, musste dann zum 5:7 aber ihren Aufschlag abgeben.
"Die erste Runde war solide, die zweite blöd verloren", lautete das Kurz-Resümee Bammers. Sie weiß, dass sie viel besser spielen kann, was sie nun auf Rasen in Hertogenbosch und dann in Wimbledon zeigen will. Hinter ihrer Zukunft, die sie mit ihrer Aussage, sie kenne den Zeitpunkt ihres Karriere-Endes, in Frage gestellt hatte, ließ sie weiter ein Fragezeichen. Ebenso hinter der Frage ob dies nun ihre letzten French Open gewesen seien. "Seid nicht so neugierig - neugierige Leute sterben bald, und ich gönne euch ein langes Leben."