Anzeige gegen Unbekannt
Baumgartner verteidigt Uli Hoeneß
11.05.2013
Baumgartner findet Diskussion "scheinheilig". Bayern-Boss geht jetzt in die Offensive.
FC-Bayern-Präsident Uli Hoeneß geht wegen seiner Steueraffäre nun selbst in die Offensive. Der Funktionär hat laut einem Bericht des am Montag erscheinenden Nachrichtenmagazins "Focus" bei der Staatsanwaltschaft München II Strafanzeige gegen Unbekannt wegen "Verletzung des Steuergeheimnisses" gestellt.
Laut Oberstaatsanwalt Ken Heidenreich wurde die Anzeige an die zuständige Staatsanwaltschaft München I weitergegeben und nun werde geprüft, ob ein offizielles Ermittlungsverfahren eingeleitet wird.
Ebenfalls gegenüber "Focus" brach Österreichs Extremsportler, Stratosphären-Springer Felix Baumgartner, eine Lanze für Hoeneß und sprach von "Scheinheiligkeit" in den Diskussionen rund um die Steuerhinterziehung von Hoeneß. "Die meisten, die jetzt in den Talkshows über Hoeneß herfallen, haben wahrscheinlich selbst mal getrickst und wenn sie nur die Putzfrau schwarz beschäftigt haben oder den Fliesenleger", sagte Baumgartner dem Nachrichtenmagazin.
Hoeneß habe "ja nach eigenem Bekunden nicht mit krimineller Energie Geld am Staat vorbei ins Ausland geschleust, sondern er hat einfach nur gepokert und die Gewinne nicht ordnungsgemäß angegeben", so Baumgartner. Tragisch sei, dass Hoeneß sich vorher so sehr als Saubermann hingestellt habe. "Da ist die Empörung natürlich umso größer. Es wird ja immer auf die Reichen geschimpft, aber die Reichen zahlen auch viel ein, das darf man nicht vergessen."
Baumgartner selbst hat sehr unliebsame Erfahrungen mit der österreichischen Finanz hinter sich und hat selbst seinen Wohnsitz in die Schweiz verlegt. "Das österreichische Finanzamt hat mir den Status als Leistungssportler aberkannt, was zu einer gigantischen Steuernachforderung geführt hat", sagte der 44-jährige Österreicher zu "Focus". "Binnen 14 Tagen war dann mein Haus gepfändet. Hätte ich zuvor nicht mein Geld beisammen gehalten, stünde ich jetzt ohne Existenz da. Es ist wirklich brutal, wenn man mal am eigenen Leib erfahren hat, wie schnell so was geht."