Sprung des Red Bull-Extremsportlers aus 36,5 km Höhe wird live übertragen.
Der mit Spannung erwartete Sprung von Felix Baumgartner aus rund 36 Kilometer Höhe wird mit 15 Kameras in Echtzeit und High Definition (HD) übertragen. Das Red Bull Stratos Team gab am Donnerstag in einer Aussendung erste Einblicke in das eigens angefertigte Kamerasystem. Der Versuch Baumgartners die Schallmauer zu durchbrechen, wird live im Fernsehen und via Stream übertragen. In Österreich kann das Spektakel im ORF und ServusTV mitverfolgt werden.
Weltraum-tauglich
Die Druckkapsel, aus der Baumgartner springen
will, wird mit neun HD-Kameras, drei digitalen Kinokameras und drei
hochauflösenden digitalen Fotokameras ausgestattet sein. Vier davon würden
auch den Bedingungen im Weltraum standhalten und werden außen an der Kapsel
angebracht. Acht der Geräte befinden sich bei dem einmaligen Versuch direkt
am druckdichten Gehäuse, um die empfindlichen Kameras vor dem geringen
Luftdruck im Fast-Vakuum und den extremen Temperaturen der Stratosphäre zu
schützen. Die drei übrigen Kameras werden Baumgartner in der Kapsel zeigen.
Termin noch offen
Am Tag von Baumgartners Sprung können die
Aktivitäten rund um den Aufstieg und den freien Fall in Echtzeit mitverfolgt
werden. Der genaue Termin und weitere Details werden in den kommenden Wochen
auf http://www.redbullstratos.com
bekanntgegeben.
Forschung fiebert mit
Aber nicht nur für die Zuschauer auf der
ganzen Welt sind die Aufnahmen interessant, vor allem die Forschung erhofft
sich laut Red Bull neue und einmalige Daten. "Je besser die Qualität der
Bilder ist, desto mehr können die Wissenschafter analysieren - auch die
kleinen Nuancen und Details, die essenziell dafür sind, damit man etwas
verstehen kann, was nie zuvor versucht wurde", sagte Jay Nemeth, Kameramann
von Red Bull Stratos.
Eine der größten Herausforderungen liege bei der Kühlung der leistungsstarken HD-Videokameras und digitalen Ultra-HD 4k-Kinokameras. Denn in einer Höhe von 36 Kilometern sei die Luft zu dünn, um die immense Hitze abzutransportieren. Nemeth sagte, dass die große Komplexität des Kamerasystems ein "zweischneidiges Schwert" sei: "Wir werden viel lebendigere Aufnahmen bekommen, haben mehr Kamerawinkel und erfassen einen größeren Bereich. Aber wir müssen auch mehr Fehlerszenarien prüfen, es kann vieles schiefgehen."
20-minütiger Sinkflug
Die vermutlich aufregendsten Bilder
werden von den Kameras kommen, die direkt an Baumgartners Raumanzug montiert
werden. Beim etwa 20-minütigen Sinkflug des Salzburgers kann so sein
Sichtfeld genau dokumentiert werden. Die drei kleinen HD-Videokameras muss
der Salzburger selbst vor seinem Sprung aktivieren. Um gegensätzliche
Blickwinkel einzufangen, wird an jedem Oberschenkel sowie auf seinem
Brust-Container, um auch sein Gesicht einzufangen, eine Kamera montiert.
"Wir müssen darauf achten, dass die Anzug-Kameras Felix im freien Fall nicht
beeinträchtigen", erklärte Luke Aikins, Luftfahrtstratege im Red Bull
Stratos Team.
Baumgartner selbst zeigte sich glücklich darüber, dass sein Team ihn bei seinem Versuch nicht nur über Funk, sondern auch direkt am Monitor miterleben kann. Doch "letzten Endes bin ich völlig allein, sobald ich in der Kapsel eingeschlossen werde und bis ich wieder zur Erde komme", weiß der Extremsportler. Trotzdem erlaube es die Übertragung der Bodenkontrollstation Anzeichen der Dekompressionskrankheit beim Piloten oder andere Sicherheitsrisiken zu beobachten.