Österreichs Nr.1-Duo nach Kraftakt weiter. Schwaiger-Sisters vergeben Matchbälle.
Die Vize-Europameister Clemens Doppler/Matthias Mellitzer haben überraschend das Achtelfinale der Beach-Volleyball-Weltmeisterschaft
in Rom erreicht. Das lediglich als Nummer 44 gesetzte Duo besiegte am Freitagvormittag am Center Court des Foro Italico in der ersten K.o.-Runde das beste Vorrundenteam Casey Jennings/Kevin Wong aus den USA nach Abwehr von fünf Matchbällen 2:1 (-17,16,16).
Mit Kraftakt weiter
Im Achtelfinale am Abend trafen die gerade noch als Gruppen-Dritte in die Hauptrunde gerutschten Österreicher auf die Dänen Bo Söderberg/Anders Hoyer. Nach verlorenem ersten Satz zeigten Doppler/Mellitzer gegen das US-Duo ihre bisher beste Saisonleistung und behielten auch in der dramatischen Schlussphase die Nerven. Beim Stand von 11:14 im dritten Satz servierte Ex-Europameister Doppler extrem stark und Mellitzer punktete am Block.
Fünf Matchbälle abgewehrt
Nach der Abwehr des fünften Matchballes gegen die mit drei Siegen in die K.o.-Phase gekommenen Amerikaner nutzte das ÖVV-Team seinen ersten. "Ein Wahnsinn, zwischendurch habe ich nicht mehr daran geglaubt. Wir sind noch gerade so hineingerutscht und jetzt sind wir Neunter", freute sich Doppler nach der gewonnen Nervenschlacht vor lediglich 150 Zuschauern im 8.500 Fans fassenden Center Court.
Bis vor der WM war das Duo auf der World Tour noch sieglos gewesen, das nun bereits sichergestellte Top-Ten-Ergebnis bringt wichtige Punkte für die Weltrangliste und die Olympia-Qualifikation. Nun wollen die beiden aber mehr. "Das Ergebnis ist super, aber damit dürfen wir uns aber jetzt nicht zufriedengeben. Wir haben mit den Dänen noch eine
Rechnung offen", so Doppler.
Schwaiger-Sisters vergeigen Aufstieg
Die Niederösterreicherinnen Doris und Stefanie Schwaiger sind im Achtelfinale der Beach-Volleyball-WM in Rom knapp an den Brasilianerinnen Talita/Antonelli gescheitert. Sie unterlagen den Weltranglisten-Zweiten im Foro Italico in einer dramatischen Partie und nach drei vergebenen Matchbällen 1:2 (18,-15,-20) und mussten sich den WM-Dritten von 2009 somit auch im siebenten Duell geschlagen geben.
Vor zwei Jahren hatte das Geschwisterpaar aus dem Waldviertel gegen Talita/Antonelli im WM-Viertelfinale verloren und seither auch in ihren bisherigen zwei Endspielen auf der World-Tour gegen das in Rom als Nummer zwei gesetzte Topteam den Kürzeren gezogen. Diesmal lieferten die Weltranglisten-Vierten den Brasilianerinnen bei hochsommerlichen Temperaturen ein hochdramatisches Duell, in dem diese nach der Abwehr von drei Matchbällen schließlich ihren fünften nutzten.
"Enttäuschung ist groß"
Doris Schwaiger trauerte den vergebenen Möglichkeiten auf den neuerlichen Viertelfinaleinzug nach, durfte sich aber mit dem sechsten Top-Ten-Ergebnis der Saison und dem zweitbesten WM-Abschneiden nach Stavanger 2009 trösten. "Natürlich ist die Enttäuschung groß. Vor allem der von mir vergebene Matchball tut sehr weh. Aber in einer solch knappen Partie entscheiden einfach Kleinigkeiten", meinte die 26-Jährige.
Ihre Schwester, die das Match mit einem Ball ins Netz beendete, hob den aufgeholten Rückstand im Entscheidungssatz hervor. "Wir waren schon 10:13 hinten und haben und noch einmal zurückgekämpft. Das war ein sehr gutes Spiel von uns, in dem wir unsere Chancen hatten, sie aber leider nicht genutzt haben. Mit dem neunten Platz haben wir unser Ziel erreicht, aber natürlich sind wir auch enttäuscht", so die 24-Jährige.
