Hörl/Horst und Klinger/Klinger größte Hoffungen

Beachvolleyball-Stars wollen bei Heim-EM überraschen

01.08.2023

Von Mittwoch bis Sonntag kämpft die europäische Beach-Volleyball-Elite zum zweiten Mal nach 2021 in Wien um EM-Medaillen.

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Die acht österreichischen Duos zählen dabei nicht zu den Topfavoriten, die Vergangenheit hat aber gezeigt, dass das heimische Publikum zusätzliche Kräfte bei den ÖVV-Assen freisetzen kann. Tausende Fans werden den Center Court auf der Donauinsel nach vier Jahren Abstinenz wieder in einen Hexenkessel verwandeln.

Die EM 2021 und der Nations-Cup vergangenes Jahr fanden in abgespeckter Form auf dem Heumarkt statt. "Ich bin sehr froh, dass wir wieder zurück auf der Donauinsel sind. Es ist noch einmal größer, die Stimmung ist ärger, das Turnier passt einfach perfekt dorthin", sagte Altmeister Alexander Horst, der mit Partner Julian Hörl die wohl aussichtsreichsten Medaillenchancen der ÖVV-Männer hat. Bei den Frauen streben die Schwestern Dorina und Ronja Klinger einen Erfolgslauf an.

Vor sechs Jahren durchlebte der mittlerweile 40-jährige Horst an der Seite von Clemens Doppler mit dem Vize-WM-Titel auf der Donauinsel sein "bisher größtes sportliches Erlebnis". Heuer hofft der Wiener gemeinsam mit seinen um neun Jahre jüngeren Partner Hörl auf eine ähnliche Erfolgsstory wie 2017. "Das Ziel ist es natürlich, ganz weit zu kommen", sagte Horst. Die Formkurve zeigte bei den letzten Turnieren klar nach oben. "Wir sind guter Dinge. Die vergangenen Wochen waren sehr, sehr gut." Im Vorjahr schrammten Hörl/Horst als Fünftplatzierte knapp an einer Medaille vorbei.

Österreicher-Duell zum Auftakt

Das Auftaktmatch bestreitet Österreichs topgesetztes Duo (8) gegen die Landsleute Laurenz Leitner und Paul Pascariuc. "Ein Österreicher-Duell ist immer ein bisschen eine komische Geschichte. Sie haben weniger zu verlieren, wenn wir normal spielen, sollten wir aber gewinnen", meinte Horst vorausblickend.

Im Frauenbewerb ruhen die heimischen Hoffnungen auf den Klinger-Sisters. Das an Nummer acht gesetzte Duo nimmt den Saisonhöhepunkt nach der "bisher besten Saison" mit viel Selbstvertrauen in Angriff. "Wir hatten eine perfekte Vorbereitung, die Form ist sehr gut. Wir wollen den Flow der letzten Wochen mitnehmen", sagte Ronja Klinger. Bei einem EM-Turnier wartet das Schwestern-Duo allerdings noch auf den ersten Matchsieg, auch deswegen blieben große Kampfansagen aus. Das erste Ziel sei es, die Gruppe zu überstehen. "Danach ist mit den heimischen Fans im Rücken einiges möglich."

Die bisher letzte österreichische EM-Medaille holten 2019 in Moskau mit Bronze Martin Ermacora und Moritz Pristauz. Die beiden gehen seit Februar getrennte Wege. Ermarcora bildet ein neuformiertes Duo mit Philipp Waller. Nach einer längeren Findungsphase habe es vor zwei Wochen "Klick gemacht", man bringe nun "das Beste von beiden Welten auf den Court", wie Ermacora verriet. Beim Heim-Turnier wolle das Team ebenso wie Pristauz mit Neo-Partner Robin Seidl für Furore sorgen. Eine besondere EM-Geschichte liefert auch die Familie Berger. Exakt 20 Jahre nachdem Vater Nik mit Partner Doppler in Alanya erstmals Gold für Österreich geholt hatte, bestreitet Sohn Tim (18) mit Timo Hammarberg (19) sein Debüt.

Mol/Sörum sind die großen Gejagten

Angeführt wird das Teilnehmerfeld von den vierfachen Europameistern Anders Mol/Christian Sörum. Im Vorjahr wurden die Norweger allerdings von den Schweden David Åhman/Jonatan Hellvig in München entthront, wurden Dritte. Bei den Frauen starten die topgesetzten Schweizerinnen Tanja Hüberli/Nina Brunner den Angriff auf EM-Titel Nummer zwei, die Titelverteidigerinnen Tina Graudina/Anastasija Samoilova aus Lettland greifen nach ihrem bereits dritten Erfolg. Insgesamt kämpfen 64 Teams, je 32 bei Frauen und Männern, um Gold und je 100.000 Euro Preisgeld.

Besonders groß ist die Vorfreude der Aktiven auf den rund 5.300 Zuschauer fassenden Center Court. "Wir können es gar nicht erwarten und sind megahappy, erstmals am Center Court auf der Donauinsel performen dürfen", erklärte Ronja Klinger. Ermacora spürte schon vor dem Turnierstart "einen brutalen Hype" in der ganzen Stadt. "Auf der Donauinsel ist es noch einmal eine Hausnummer größer als die letzten Jahre. Es juckt, die Vorfreude ist sehr groß, wieder vor so vielen Leuten zu spielen", sagte der 2,03 m große Blockspieler.

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