Denifl rollte als Neunter ins Ziel. Ricco bleibt weiter Gesamtführender.
Die fünfte Etappe der Österreich-Radrundfahrt ist am Donnerstag mit einem Sieg des Belgiers Nick Nuyens zu Ende gegangen. Der Rabobank-Profi setzte sich am kurzen aber steilen Schlussanstieg zur Burg Deutschlandsberg knapp vor dem Italiener Giovanni Visconti und dem Russen Egor Silin durch. Während Riccardo Ricco auf dem 150 km langen Abschnitt von Bleiburg ins steirische Hügelland seine Führung im Gesamtklassement als Etappen-Siebenter souverän verteidigte, schaffte von den österreichischen Profis erneut Stefan Denifl als Neunter das beste Ergebnis.
Nuyens: "Bin gut in Form"
Auf der Etappe ohne schwere
Bergprüfungen hatte sich nach 50 Kilometern eine zwölfköpfige Spitzengruppe,
der kein Österreicher angehörte, davongemacht. Die Ausreißer um den späteren
Sieger Nuyens und den italienischen Meister Visconti hielten bis zur
Bergwertung Hebalm (1.430 m) rund zwei Minuten Vorsprung. In der Abfahrt
weiter Richtung Zielort schmolz der Vorsprung zwar rapide, dennoch retteten
die Flüchtigen eine halbe Minute Vorsprung in den schweren Schlusskilometer.
Einige der Ausreißer schafften es schließlich 17 Sekunden vor Ricco und den anderen Sieganwärtern ins Ziel. Nuyens meinte, er habe sich diese Etappe wegen des schweren Schlussanstieges für eine Attacke herausgepickt. "Das war heute ziemlich hart. Ich bin gut in Form und wusste, dass ich einen steilen Kilometer durchhalten kann", sagte der 30-jährige Belgier, dessen größter Erfolg ein zweiter Platz bei der Flandern-Rundfahrt 2008 ist.
Denifl probierte alles
Der Denifl-Rennstall Cervelo hatte das
Feld in die steile Schlussrampe geführt, Ricco und die anderen Topleute
hielten aber bergauf erfolgreich dagegen. Der weiter fast zwei Minuten vor
seinem Landsmann Emanuele Sella und dem Spanier Sergio Pardilla führende
ehemalige Dopingsünder Ricco erwies sich im Etappenfinale einmal mehr als
unantastbar. "Ich hätte mir gewünscht, dass die Fluchtgruppe durchkommt",
meinte Ricco, der sich aber auch so souverän behauptete. "Wir haben das
Rennen kontrolliert. Der Etappensieg war heute nicht so wichtig", meinte der
Italiener.
Denifl probierte am Schlussanstieg zwar alles, der erhoffte Sieg blieb aber ein Wunschtraum. "Das Timing am Ende hat gut gepasst, ich habe alles gegeben", sagte der Tiroler, der sich im Gesamtklassement um einen Rang auf Platz neun verbesserte. Am Freitag müssen die Fahrer den mit 232 km längsten Abschnitt absolvieren, es geht von Deutschlandsberg aus über den Wechsel nach Laxenburg. Die Favoriten werden sich dabei ihre Kräfte für das entscheidende Zeitfahren am Samstag aufsparen.