ÖSV-Boss Schröcksnadel zuckte nach der Wahl aus.
Das Austria Center Vienna, Donnerstag, 21.44 Uhr. Eine eigenartige Stimmung lag in der Luft. Mentalist Alex Ray hatte den 1.500 geladenen Gästen und 366.000 TV-Zuschauern prophezeit, was Moderator Rainer Pariasek wenige Augenblicke später offiziell machen würde: „Sportler des Jahres 2014 ist … David Alaba.“ Damit hatten die allerwenigsten gerechnet.
Die Kameras schwenkten auf Marcel Hirscher. Dem Ski-Star schlief das Gesicht ein. Gesamtweltcup-Sieg, Olympia-Silber und fünf Weltcupsiege waren zu wenig. Ein einziger Punkt, also weniger als eine Stimme der 460 Sportjournalisten, die gewählt hatten, hatte den Ausschlag gegeben.
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Thomas Morgenstern mit Begleitung
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Mario Matt mit Begleitung
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Biathleten Simon Eder und Dominik Landertinger
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Viktoria Schwarz (l.) und Ana Roxana Lehaci (r.) mit ÖOC-Präsident Karl Stoss
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Marcel Hirscher und Laura Moisl
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Marlies Schild und Benjamin Raich
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ÖFB-Präsident Leo Windtner und Teamchef Marcel Koller
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Minister Gerald Klug
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Thomas Diethart mit Begleitung
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Nicole Hosp (l.) und Heather Mills
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Daniela Iraschko-Stolz (l.) und Andreas Bourani
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Claudia Lösch wurde Behindertensportlerin des Jahres.
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Thomas Diethart ist Aufsteiger des Jahres.
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Team des Jahres: Lara Vadlau/Jolanta Ogar
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Anna Fenninger wiederholt ihren Triumph.
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David Alaba ist Sportler des Jahres
Ski-Boss: "Vielleicht kommen wir nächstes Jahr nicht"
Am Parkett wurde sofort heftig diskutiert. ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel ließ seinem Unmut freien Lauf. Dass keiner seiner Skiherren (immerhin waren neben Hirscher noch die beiden Olympiasieger Mario Matt und Matthias Mayer nominiert) gewann, konnte der mächtige Ski-Boss noch schlucken. Aber dann legte er los: "Von mir aus kann der Alaba gewinnen. Aber dass der nicht einmal da ist und per Video gekürt wird, geht nicht. Da überlege ich mir ernsthaft, ob wir im nächsten Jahr überhaupt zu dieser Gala kommen sollen."
Hirscher hielt sich vornehm zurück und ließ den Abend an der Bar mit Freundin Laura ausklingen.
Schröcksnadel im Interview: "Ehrung per Liveschaltung ist ein Witz"
ÖSTERREICH: Was stört Sie an der Sportlerwahl?
Peter Schröcksnadel: Wenn man für so einen wichtigen Preis nominiert ist, soll man auch kommen. David Alaba ist jetzt zum zweiten Mal nicht erschienen. Da verstehen unsere Leute nicht, warum sie auf zwei Trainingstage verzichten müssen, wenn es anders auch geht. Die Ehrung per Liveschaltung ist ein Witz.
ÖSTERREICH: Alaba durfte von Bayern aus nicht kommen ...
Schröcksnadel: Das glaube ich nicht. Wenn er einen Privatflieger nimmt, ist die Sache in vier Stunden erledigt. Oder man sucht einen anderen Termin für die Gala.
ÖSTERREICH: Verstehen Sie den Ausgang der Wahl?
Schröcksnadel: Man könnte den Modus überdenken: Zum Beispiel, dass die Journalisten die Top 5 nominieren und dann das Publikum abstimmt.
(K. Okresek, W. Unterweger)