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Trainer-Aufstand gegen "männliche" Boxerin

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Das Antreten der beiden Boxerinnen Imane Khelif und Lin Yu-Ting sorgt weiterhin für Kontroversen.  

Beide Athletinnen stehen bereits im Halbfinale und haben damit eine Medaille fix. Beide Boxerinnen waren bei der WM im Vorjahr nach Tests, zu denen der vom Internationalen Olympischen Komitee nicht mehr anerkannte Weltverband IBA keine näheren Angaben macht, ausgeschlossen worden. Beide hätten laut IBA die erforderlichen Teilnahmekriterien nicht erfüllt und "im Vergleich zu anderen weiblichen Teilnehmern Wettbewerbsvorteile" gehabt.

Das IOC nannte es eine "willkürliche Entscheidung ohne ordnungsgemäßes Verfahren" und lässt Lin und Khelif in Paris starten. "Es gab nie Zweifel, dass sie Frauen sind", bekräftigte IOC-Präsident Thomas Bach nochmals. Mit Blick auf die heftige Kritik vor allem aus dem rechtskonservativen Lager betonte Bach, das IOC werde sich "nicht an einem politisch motivierten Kulturkampf beteiligen.

Trainer-Protest

Lin hat am Sonntag im Viertelfinale (bis 57 kg) einen klaren Sieg über die Bulgarin Swetlana Stanewa gefeiert. Stanewas Trainer Borislaw Georgiew wollte sogar, dass die Boxerin den Kampf vorzeitig aufgibt.

Borislav Georgiev
© X

Nach dem Kampf zeigte sich der Trainer "empört über den Jahrmarkt, der hier veranstaltet wird". Seiner Meinung nach sei es "vorbestimmt", dass Lin und Khelif Olympiasiegerinnen werden sollen. In der Interview-Zone hielt er laut bulgarischen Medien ein Blatt Papier in den Händen mit der Aufschrift: "Ich bin XX! Rettet den Frauensport!" Frauen haben typischerweise zwei X-Chromosomen (XX), Männer in den meisten Fällen ein X- und ein Y-Chromosom (XY).

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