Tour de France
Brite Cavendish gewinnt 2. Etappe
05.07.2009
Der Schweizer Fabian Cancellara fährt weiter in Gelb.
Fabian Cancellara ist der erste Mann in Gelb, Überflieger Mark Cavendish der erste Sprintsieger - und Rückkehrer Lance Armstrong der erste Verlierer: Zum Auftakt der 96. Tour de France ist die große Armstrong-Show ausgeblieben und der fast 38-Jährige nach vier Jahren Tour-Pause in der Realität angekommen. "2005 hätte ich auf so einem Kurs das Rennen zerstört", sagte Armstrong nach seinem zehnten Platz beim Zeitfahren in Monaco am Samstag.
Armstrong
Nun aber ist der Superstar - auch seinem Alter
geschuldet - gezwungenermaßen bescheidener geworden: "Ich hatte
nicht erwartet, zu gewinnen." Einen Tag später rechtfertigte
Sprintkönig Cavendish die Vorschusslorbeeren und bescherte dem diesjährigen
Über-Team Columbia-HTC den 51. Saisonsieg, nachdem kurz zuvor der Deutsche
Andre Greipel bei der Österreich-Rundfahrt den 50. gefeiert hatte.
Vorzeigefahrer
Der 24-Jährige, im Vorjahr viermal erfolgreich,
holte sich in Brignoles mit mehreren Radlängen Vorsprung seinen fünften
Tour-Etappenerfolg. "Wir sind sehr erleichtert. Auf Mark lag heute sehr
viel Druck, aber er kann damit sehr gut umgehen", lobte
Columbia-Sportdirektor Rolf Aldag seinen Vorzeigefahrer. "Ich bin sehr
glücklich. Das war ein Erfolg von allen, deshalb habe ich jeden umarmt",
sagte Cavendish strahlend. Der US-Amerikaner Tyler Farrar und der Franzose
Romain Feillu belegten im hektischen Finale, bei dem 900 Meter vor dem Ziel
einige Fahrer stürzten, die Plätze zwei und drei hinter dem
Mailand-San-Remo-Sieger.
Ziele
"Ich hatte auf dieser Tour zwei Ziele: sie zu beenden
und auf dem Weg so viele Siege wie möglich mitzunehmen. Aber ich will nicht
zu weit in die Ferne schauen", sagte Cavendish. Am Sonntag zehrte vor
allem die Hitze mit bis zu 40 Grad an der Kondition der Fahrer. "Ich
kann mich nicht daran erinnern, jemals in einer solchen Hitze gefahren zu
sein", meinte Cancellara. "Es war, als würde man in einem heißen
Bad fahren."
Ausreißer
In dem heißen Wetter setzten sich vier Fahrer -
der Finne Jussi Veikkanen, der Niederländer Stef Clement und die Franzosen
Cyril Dessel und Stephane Auge - vom Feld ab und fuhren bis zu fünf Minuten
Vorsprung heraus. Auf den letzten 40 Kilometern verschärfte das Peloton
jedoch das Tempo und reduzierte den Rückstand, neun Kilometer vor dem Ende
waren die Ausreißer eingeholt und die Etappe kulminierte im Schlusssprint.
Die Österreicher Peter Wrolich (119.) und Bernhard Eisel (163.) beendeten
den Tag im Feld. Am Montag wird die dritte Etappe von Marseille nach La
Grande-Motte führen.
Ergebnis 2. Etappe
1. Mark Cavendish (GBR) Columbia 4:30:02
Stunden
2. Tyler Farrar (USA) Garmin-Slipstream
3. Romain Feillu
(FRA) Agritubel
4. Thor Hushovd (NOR) Cervelo
5. Yukiya Arashiro
(JPN) Bouygues Telecom
6. Gerald Ciolek (GER) Milram
7. William
Bonnet (FRA) Bouygues Telecom
8. Nicolas Roche (IRL) AG2R
9. Koen de
Kort (NED) Skil-Shimano
10. Lloyd Mondory (FRA) AG2R
80. Lance
Armstrong (USA) Astana
119. Peter Wrolich (AUT) Milram
163.
Bernhard Eisel (AUT) Columbia (Alle gleiche Zeit)
Gesamtwertung
1. Fabian Cancellara (SUI) Saxo Bank 4:49:34 Stunden
2.
Alberto Contador (ESP) Astana +18 Sekunden
3. Bradley Wiggins (GBR)
Garmin-Slipstream +19
4. Andreas Klöden (GER) Astana 22
5.
Cadel Evans (AUS) Silence-Lotto 23
6. Levi Leipheimer (USA) Astana 30
7.
Roman Kreuziger (CZE) Liquigas 32
8. Tony Martin (EGR) Columbia 33
9.
Vincenzo Nibali (ITA) Liquigas 37
10. Lance Armstrong (USA) Astana 40
103.
Bernhard Eisel (AUT) Team Columbia 1:54
155. Peter Wrolich (AUT) Milram
2:26