Der Gesamtführende kam blutverschmiert ins Ziel. Er war in ein Motorrad gerast.
Ein schwerer Sturz hat am Samstag den sicher geglaubten Sieg von Riccardo Ricco bei der Österreich-Rundfahrt in Gefahr gebracht. Der Italiener rettete im Einzelzeitfahren in Podersdorf nach einem Zusammenprall mit einem Motorrad blutüberströmt eine halbe Minute Vorsprung ins Ziel. Ricco wird trotz seiner Blessuren am Sonntag die Schlussetappe in Angriff nehmen. Der Profi des Rennstalls Ceramica Flaminia hat bei seinem Sturz einen Nasenbeinbruch und eine Fleischwunde am linken Knie erlitten, die im Spital genäht wurde. Zudem erlitt Ricco Abschürfungen an der linken Schulter sowie am rechten Oberschenkel und Oberkörper. Der Arzt stellte ihm das Antreten frei.
Tagessieg an Posthuma
Der Tagessieg im Kampf gegen die Uhr ging
wie im Vorjahr, als Koos Moerenhout gewann, an einen Niederländer. Joost
Posthuma behielt zehn Sekunden vor dem Deutschen Patrick Gretsch und 40 vor
dem Russen Artem Owetschkin die Oberhand. "Als ich vor der Tour den
Etappenplan gesehen hab, musste ich mal schlucken. Ich wusste, dass ich nur
hier eine Chance auf einen Erfolg habe. Mich freut es, dass ich in die
Fußstapfen des alten Koos getreten bin", meinte der Holländer,
nachdem er die komplett flachen 26,3 km bei brütender Hitze in rund 31
Minuten und mit einer Geschwindigkeit von 51,26 km/h bewältigt hatte.
Gute Leistungen der Österreicher
Denifl und auch Matthias
Brändle konnten sich mit guten Leistungen im Zeitfahren wie erhofft nach
vorne arbeiten. "Das war ein gutes Zeitfahren. Damit bin ich zufrieden",
sagte Denifl. Auch die Verbesserung seiner Gesamtplatzierung aus dem Vorjahr
stellten den Stubaitaler zufrieden. Brändle war als 13. um zwei Sekunden
langsamer als der Tiroler und rückte im Gesamtklassement auf ebendiese
Position vor. Der erhoffte Spitzenplatz blieb für den Zeitfahrmeister
allerdings aus.
Die Rundfahrt endet am Sonntag mit einer 123 km langen Flachetappe vom Neusiedler See nach Wien, wo zehn Runden auf der Ringstraße absolviert werden. Das Ziel befindet sich vor dem Burgtheater. Traditionellerweise gerät der Gesamtführende auf dem letzten Teilstück nicht mehr in Gefahr, sein Gelbes Trikot noch zu verlieren.