NBA-Finale

Bryant zerstört Magic im Alleingang

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Lakers-Superstar erzielt im ersten Finalspiel 40 Punkte.

Er traf, trickste und trieb den "Magischen" aus Orlando den Zauber aus: Kobe Bryant hat seine Los Angeles Lakers mit persönlichem Endspiel-Rekord von 40 Punkten praktisch im Alleingang zum 100:75-Auftaktsieg in der "best of seven"-Finalserie der National Basketball Association (NBA) geführt. "Ich will diesen Titel um jeden Preis holen", betonte Bryant nach seiner Galavorstellung am Donnerstagabend (Ortszeit) im mit 18.997 Zuschauer ausverkauften Staples Center in L.A.

Vor allem im dritten Viertel spielte Bryant mit 18 Zählern groß auf und erzwang damit die Vorentscheidung. Dieser Abschnitt ging mit 29:15 an die Hausherren, die dann mit einem komfortablen 82:58-Vorsprung in das Schlussviertel starteten. Bryant hatte zu diesem Zeitpunkt bereits seine bisherige Endspielbestmarke von 36 Zählern eingestellt.

Selbst Schauspieler und Lakers-Edel-Fan Jack Nicholson sprang mehrmals in der zweiten Hälfte begeistert von seinem Platz direkt am Spielfeldrand auf, als der 30-jährige Shooting Guard unnachahmlich zum Korb zog und trotz energischer Gegenwehr traf. "Er war einfach großartig, einfach unglaublich", lobte selbst Magic-Trainer Stan Van Gundy, dessen Center Dwight Howard (nur 12 Punkte) kaum zur Entfaltung kam. Zu stark war die Lakers-Defensive mit Pau Gasol, Andrew Bynum und Lamar Odom.

"Unsere Großen waren heute sehr aktiv. Genau so muss man gegen ein Team wie Orlando spielen", lobte Bryant seine Teamkollegen. Während er seiner Rolle als Superstar gerecht wurde, spielte "Superman" Howard eher wie Mickey Mouse. Doch der Orlando-Center war nicht die einzige Enttäuschung im Team aus der Disney-World-Stadt.

Beim bisherigen Favoritenschreck aus Florida, der zuletzt im Play-off Titelverteidiger Boston Celtics und das beste Team der Vorrunde, die Cleveland Cavaliers, ausgeschaltet hatte, erreichte keiner der fünf Stammspieler Normalform. Nicht einmal jeder dritte Wurf landete im Korb.

"Das war gar nichts heute. So einen Abend hatten wir noch nie. Selbst wenn wir nicht treffen, müssen wir mehr kämpfen. Aber das war nicht der Fall", ärgerte sich Howard. In der "regular season" hatte der 23-Jährige mit seinem Team noch beide Duelle gegen Los Angeles gewonnen. Jetzt hingegen spricht die Statistik klar für die Kalifornier.

Zum einen hat Lakers-Trainer Phil Jackson bisher alle 43 Serien gewonnen, in denen sein Team das erste Spiel für sich entschieden hat. Zum anderen haben die Lakers nach einer 1:0-Führung zuletzt 16 Mal en suite keine Play-off-Serie mehr verloren. Orlando hingegen wartet weiter auf den ersten Finalsieg der Vereinsgeschichte. 1995 wurde die Mannschaft mit dem damals noch jungen Shaquille O'Neal von den Houston Rockets glatt mit 4:0 bezwungen. Trotz der Lakers-Lektion hat Van Gundy seinen Mut jedoch noch lange nicht verloren: "Wir sind viel besser als wir es heute gezeigt haben."

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