Eisel 12.
Cancellara zum 3. Mal Paris-Roubaix-Sieger
07.04.2013
Schweizer bezwang Belgier Vanmarcke im Zielsprint.
Der Schweizer Fabian Cancellara hat am Sonntag zum dritten Mal nach 2006 und 2010 den Radsport-Klassiker Paris-Roubaix gewonnen. Der 32-jährige RadioShack-Profi bezwang im Velodrom von Roubaix seinen einzigen verbliebenen Konkurrenten, den Belgier Sep Vanmarcke, im Zielsprint. Dritter wurde der Niederländer Niki Terpstra (+ 31 Sek.). Bernhard Eisel wurde als bester Sky-Fahrer guter Zwölfter.
Der Steirer hatte sich bei der 111. Auflage über 254, 5 Kilometern, davon 52,6 über Kopfsteinpflaster, lange im Spitzenfeld gehalten. In der entscheidenden Phase rund 30 Kilometer vor dem Ziel verlor er aber den Anschluss und kam schließlich mit der vierten kleinen Gruppe mit 50 Sekunden Rückstand ins Ziel.
Dritter Erfolg bei Paris-Roubaix
Cancellara nahm nach der Tortur über die 27 staubigen Pave-Sektoren aus der Zeit Napoleons seinen dritten Pflasterstein als Siegerpokal in Empfang. "Das war wie Roulette. Ich bin kaputt. Zum zweiten Mal das Double - das ist unglaublich", freute sich der Eidgenosse, der in der Vorwoche wie bereits vor drei Jahren auch die Flandern-Rundfahrt für sich entschieden hatte.
Er ist erst der zweite Fahrer nach Tom Boonen, dem dieses Double zweimal gelang. Boonen war in diesmal nicht am Start, nachdem der Belgier bei einem Sturz in der vergangenen Woche in Flandern einen Rippenbruch erlitten hatte. Auch Cancellara war leicht angeschlagen ins Rennen gegangen, er war beim Scheldeprijs am Mittwoch und 24 Stunden später bei der Streckenbesichtigung gestürzt.
Der Schweizer war er als einziger RadioShack-Fahrer schon früh isoliert, während die Klassikermannschaft Omega Pharma-Quick Step noch mit drei Fahrern das Geschehen bestimmen konnte. Der Belgier Stijn Vandenbergh und der frühere Cross-Weltmeister Zdenek Stybar, die mit Cancellara und Vanmarcke aussichtsreich im Rennen lagen, hatten aber Pech, als sie kurz nacheinander mit Zuschauern touchierten. Vandenbergh stürzte und fiel aussichtslos zurück. Stybar geriet ins Trudeln und wurde abgehängt, der Tscheche kämpfte sich aber noch auf Platz sechs.
Eisel ärgerte sich über taktischen Fehler
Der zwölftplatzierte Bernhard Eisel verpasste wegen eines taktischen Fehlers den Sprung in die Spitzengruppe. "Es waren nur noch 33 Kilometer ins Ziel, ich war lange am Hinterrad von Cancellara, bin einige Attacken mit ihm mitgefahren. Also war ich wirklich stark genug für die Gruppe mit den ersten acht. Leider habe ich das Auto gerufen, um Trinkflaschen auszufassen. Genau in dem Moment ist Cancellara weggerollt. Ärgerlich", meinte Eisel nach der mit 44,02 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit zweitschnellsten Roubaix-Auflage der Geschichte.
"Das Tempo war am obersten Limit. Ein 44er-Schnitt ist ein Wahnsinn. Wir hatten nie Rückenwind. Und der Staub wird uns am Dienstag noch aus den Augen kommen", sagte Eisel, der sich in den kommenden Tagen in seiner Kärntner Wahlheimat von den Strapazen erholen will.