NBA

Chris Paul zaubert sich zum MVP-Titel

18.02.2013

Überragender Chris Paul führt Western Conference zu All-Star-Triumph.

Zur Vollversion des Artikels
© APA
Zur Vollversion des Artikels

LeBron James oder Kevin Durant? Der Wettstreit um den Titel des aktuell besten Basketballers der Welt ist eigentlich nur ein Duell. Spätestens mit seinen Traumpässen im NBA-All-Star-Game in Houston mischt aber auch Chris Paul kräftig mit, was selbst das Top-Duo neidlos anerkannte. Sowohl James als auch Durant akzeptierten ihre Nebenrollen beim 143:138-Erfolg der Auswahl der Western Conference über jene aus dem Osten.

Galavorstellung
Paul nahm nach seiner für den Westen letztlich siegbringenden Galavorstellung mit 20 Punkten und 15 Assists mit einem stolzen Lächeln die Trophäe des wertvollsten Spielers ("MVP") entgegen und erhielt neben Applaus auch die verdiente Anerkennung der beiden aktuellen NBA-Topstars. "Er ist der Nummer eins Point Guard, den wir in der Liga haben. Und es überrascht mich nicht, was er heute auf dem Feld getan hat. Er war unglaublich", sagte James, der das Ruder für das Team der Eastern Conference nicht hatte herumreißen können.

"Es war ein Genuss, mit ihm zu spielen", pflichtete Durant, mit 30 Punkten bester Werfer der Partie, bei. "Kein Zweifel, mit Jungs wie LeBron und KD (Durant), die den Statistikbogen füllen, wird er übersehen", weiß auch Dwyane Wade über die Qualitäten des Aufbauspielers der Los Angeles Clippers. "Aber nicht für uns Spieler. Er ist der wertvollste Spieler bei den Clippers. Sie sind eines der besten NBA-Teams."

Usain Bolt sah zu
Mit seinen Traumpässen begeisterte Paul nicht nur Leichtathletik-Superstar Usain Bolt auf der Tribüne. Er verwandelte zwei Minuten vor Ende den vorentscheidenden Dreier zum 139:128 für das West-Team. Mit 20 Punkten und 15 Assists kam er auf einen "double-double"-Wert, den im All-Star-Spiel bisher nur der legendäre Earvin "Magic" Johnson und Isiah Thomas erreicht hatten.

Selbstlos
"Es war ziemlich speziell. Ich habe nicht gedacht, dass das überhaupt möglich ist", betonte Paul. Gleichzeitig erklärte seine selbstlose Maxime als "Unterstützer": "Punktet ihr, ich gebe euch den Ball." Und wie: Ein No-Look-Pass zu Kobe Bryant, ein Alley-oop-Anspiel für seinen Club-Kollegen Blake Griffin, eine Vorlage hinter dem Rücken auf Durant - wie ein Dirigent orchestrierte Paul den Angriff der All Stars aus dem Westen. Im Alter von 27 Jahren verbindet der zweifache Olympiasieger mit Übersicht für den Mitspieler und schnellem Zug zum Korb die besten Tugenden eines Point Guards.

"Wenn du älter wirst, musst du mit dem Kopf spielen und nicht nur mit Athletik", erklärte Paul, der die chronisch erfolglosen Clippers zur Nummer eins in L.A. gemacht hat. Dabei klingt sein Erfolgsgeheimnis eigentlich ganz simpel - und beginnt im heimischen Wohnzimmer: "Ich schaue den ganzen Tag Basketball, jeden Tag. Mein Sohn, meine Frau, wir sitzen da und schauen tagein, tagaus Basketball."

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel